Niederkassel Schule will Kunst vermitteln

Niederkassel · Seit zehn Jahren gibt es die Niederkasseler Kunst- und Kreativschule "Schönes Lernen". Anlass, für Samstag zu einer Geburtstagsparty einzuladen. Im Mittelpunkt steht eine Ausstellung mit den Arbeiten der Schüler.

 Kunstpädagogin und Inhaberin Doina Maas spricht mit den Mädchen über das Thema Herbst, Deborah Sorg blickt den Jungen über die Schulter.

Kunstpädagogin und Inhaberin Doina Maas spricht mit den Mädchen über das Thema Herbst, Deborah Sorg blickt den Jungen über die Schulter.

Foto: H.-J. Bauer

Nichts erinnert mehr an die ehemalige Wäscherei: An allen Wänden der verwinkelten Räume prangen kleine und große Zeichnungen, Malereien und Plastiken in teils erstaunlicher Perfektion. Sie stammen nicht etwa von etablierten Künstlern, sondern von Laien, von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. "Wir sind im Stadtbezirk angekommen", sagt Doina Maas stolz. Vor zehn Jahren habe sie mit Jutta Reinkenobbe und Peter Kunz die Kunst- und Kreativschule "Schönes Lernen" an der Niederkasseler Straße 5 gegründet. "Ein Sprung ins kalte Wasser, denn anfangs hatten wir nur wenige Kinder beisammen." So ganz ohne Erfahrungen für ein eigenes Unternehmen war sie aber doch nicht. "Ich hatte in Haan eine Kreativschule aufgemacht, dann aber aufgegeben, weil ich mich auf Niederkassel konzentrieren wollte." Jetzt sei sie stolz "auf das, was wir erreicht haben". Froh sei sie auch darüber, dass ehemalige Schüler "uns treu geblieben sind. Denn wir bekommen sogar Post aus Japan mit der Anmerkung: ,wir vermissen Euch'."

Im Stadtbezirk angekommen heißt aber auch, dass sich die Kreativschule nicht nur auf ihre Räumlichkeiten konzentriert, sondern auch außerhalb unterwegs ist. So engagiert sie sich ehrenamtlich bei Stadtteilfesten wie Meusers Dorffest, Saitta-Sommerfest und Oberkasseler Weihnachtsmarkt. Meist mit Aktionen für Kinder. Darüber hinaus kooperiert sie mit der Oberkasseler Stadtbücherei. In Erinnerung ist noch die Schaufensteraktion in den Geschäften an der Luegallee. "Wir hatten das Thema "Wald" in Kunst umgesetzt und dann die Ergebnisse in den Schaufenstern ausgestellt", so Doina Maas.

Zwölf bis 14 Honorarkräfte unterrichten Schüler in etwa 16 Kursen pro Woche. Dazu kommen noch Ferienprogramme. Das besondere Angebot ist die Frühförderung für Kleinkinder ab eineinhalb Jahren bis zum Eintritt in die Kita (täglich von 8.30 bis 12.30 Uhr). Kinder ab drei Jahren, Grund- und Gymnasialschüler sowie Erwachsene können das Kursangebot nutzen. "Unser ältester Teilnehmer ist 92 Jahre alt." Leider komme er jetzt nicht mehr, bedauert Doina Maas, die in Bukarest Kunst studierte und vor 38 Jahren nach Düsseldorf kam. "Ich habe hier als Illustratorin gearbeitet, vorzugsweise in Werbeagenturen."

Seit zehn Jahren verfolgt das Unternehmer-Trio das Ziel, Kunst zu vermitteln. "Weg vom PC" ist der Slogan. Doina Maas: "Das Handwerkliche, die Kreativität gehen immer mehr verloren." Dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, fühle sie sich verpflichtet. Beim Besuch in der "Oase der Kreativität", wie sie ihre Schule gern nennt, ist das gut zu erkennen. Denn nicht nur die Fülle der Arbeiten spiegelt den künstlerischen Prozess, sondern auch die Mädchen und Jungen, die gerade mit Stift, Pinsel und Farbe an ihren Kunstwerken arbeiten. Milla und Veronika, beide sechs Jahre alt, und die fünfjährige Elisabeth schneiden Sterne aus, die Kunstlehrerin Deborah Sorg mit der schon fertigen Vogelschar zu einem Mobile zusammenfügt. Das wundert dann auch nicht, denn die Oberkasselerin hat ein Faible für Vögel, die sie in großer Zahl in ihrem Atelier an der Columbusstraße schon zu Papier gebracht hat. Einen Raum weiter arbeiten Alexej (9), Philipp (10) und Ernest (12) an ihrer Aufgabe, das Thema "Herbst" malerisch umzusetzen. Entstanden sind ein Totem und Zeichnungen mit herbstlichen Motiven - für die Ausstellung am Samstag.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort