Niederkassel St. Anna macht Platz für neues Wohnquartier

Niederkassel · Acht Investoren entwickeln Ideen für das Grundstück, auf dem noch die stillgelegte Kirche steht. Viele Bäume sollen erhalten bleiben.

 Küsterin Renate Görtz in der leeren Kirche, die stillgelegt wurde. Ein Gebetsort im künftigen Wohngebiet soll sie teilweise ersetzen. z

Küsterin Renate Görtz in der leeren Kirche, die stillgelegt wurde. Ein Gebetsort im künftigen Wohngebiet soll sie teilweise ersetzen. z

Foto: Andreas Bret

Die Kirchengemeinde St. Antonius und St. Benediktus beabsichtigt, das Kirchengrundstück St. Anna nach Abbruch der Altbebauung einer neuen Nutzung zuzuführen. Acht Investoren wurden beauftragt, Konzepte zu entwickeln, was und wie gebaut werden soll. Der Siegerentwurf ist Grundlage für den Bebauungsplan. Die linksrheinischen Bezirksvertreter akzeptierten den Auslobungstext. Sie baten, mehr als die vorgesehenen 13 Bäume zu erhalten. Die wichtigsten Vorgaben:

Planungsziel Das 7.300 Quadratmeter große Grundstück bleibt im Besitz der Kirche. Es wird dem Investor im Wege des Erbbaurechts zur Verfügung gestellt. Die Kirche legt Wert auf eine langfristige Verbundenheit des Investors mit dem Standort. Vorgesehen sind 50 bis 100 Wohneinheiten für verschiedene Einkommensschichten. Die Neubebauung an Niederkasseler- und Kanalstraße soll in geschlossener Bauweise ausgeführt und dem Umfeld angepasst werden. Im rückwärtigen Teil (Alt- Niederkassel) und am Pastor-Zentis-Weg wird eine offene Bauweise bevorzugt.

Wohnformen Angestrebt werden unterschiedliche Wohnungstypen und eine sozialverträgliche Mischung, um die Integration der künftigen Bewohner zu erleichtern. Neben Wohnungen für Familien mit Kindern soll auch "Wohnen im Alter" berücksichtigt werden. Entsprechend dem "Handlungskonzept Zukunft Wohnen in Düsseldorf" soll der Anteil an preisgedämpften und öffentlich gefördertem Wohnungsbau insgesamt 40 Prozent betragen. (mindestens 20 bis 30 Prozent öffentlich gefördert, zehn bis 20 Prozent preisgedämpft).

Kindertagesstätte Die heutige zweigruppige Kita bleibt während der Bauphase in ihren Räumen und soll dann in einen zweigeschossigen Neubau umziehen. Darüber könnten Wohnungen entstehen. Die Kita wird auf vier Gruppen aufgestockt. Betrieben wird sie weiterhin von der katholischen Kirchengemeinde.

Gebetsort Als Ersatz für den Verlust der St. Annakirche ist ein "würdiger kleiner Ort" vorgesehen, der die Möglichkeit zum Beten oder Anzünden einer Kerze bietet. Sitzplätze soll es nicht geben. Der Gebetsort muss öffentlich zugänglich sein und deshalb soll er nicht in die Kita integriert werden. Wünschenswert ist, den barocken Hochaltar der ehemaligen St. Annakirche zu integrieren. Auch die St. Anna- und Marien-Skulpturen, wie Teile der Baukunst, das Gefallenen-Ehrenmal und die Gerhardus-Glocke sollten wiederverwendet werden. Auch Teile der Fenster, die die Künstlerin Sigrid Kopfermann gestaltet hat, sollten berücksichtigt werden.

Dorfplatz An der Niederkasseler Straße/Einmündung Kanalstraße soll ein öffentlich zugänglicher Platz entstehen. Der Erhalt der alten Zeder ist dabei zu beachten. Der Platz soll sich gestalterisch in das Umfeld einfügen und "ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität gewährleisten". Private Kinderspielflächen für Kleinkinder sind vorgesehen.

Bäume Ein Großteil der Bäume soll erhalten werden. Zum Beispiel die Blauzeder (Dorfplatz), zwei Birken und zwei Kiefern (Pastor-Zentis- Weg), Eschenahorn, Birke und vier Hainbuchen (Alt-Niederkassel) sowie der Spitzahorn und die Schwarzkiefer im Außenbereich der heutigen St. Anna-Kita.

(RP)
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