Oberbilk/Flingern Bahngelände wird Wohnquartier

Oberbilk/Flingern · Seit vielen Jahren liegt das Areal an der Mindener Straße nahe Amts- und Landgericht brach. Nun will ein Investor dort 400 Wohnungen auf dem alten Güterbahnhof-Areal errichten.

Manchmal entstehen Wohnviertel genau dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Dass an dem alten Bahngelände an der Mindener Straße 400 Wohnungen errichtet werden, ist so ein Fall. Die für den Stadtteil zuständige Bezirksvertretung 3 hat dem Bau auf dem Gelände, das südlich an das Grundstück des Land- und Amtsgerichts grenzt, zugestimmt. Das Projekt war schon 2006 beim Landeswettbewerb "Junge Quartiere für das Wohnen im Alter" vorgestellt worden, war dann aber nach einer Bürgerbeteiligung Ende 2008 ins Stocken geraten. In einem städtebaulichen Vertrag mit dem Investor sollen nun 83 Wohnungen für den öffentlich geförderten Wohnungsbau sowie 81 für den preisgedämpften Wohnungsbau (Nettokaltmiete: 8,50 Euro) vereinbart werden. Für die Ortsumgehung Oberbilk ist eine Bebauung von vier bis fünf Geschossen vorgesehen.

Auf der Brache des ehemaligen Güterbahnhofs an der Grenze Oberbilk/Flingern soll auch eine Kita entstehen. Eine weitere gute Nachricht für Familien in Flingern und Oberbilk: Die Entwürfe sehen auch eine Grünfläche in dem neuen Wohnquartier vor. Die Kosten für einen großen Spielplatz soll der Investor übernehmen.

Das neue Quartier soll nach Norden durch Fuß- und Radwege (über das Gelände des Justizgebäudes) angeschlossen werden, nach Süden ist eine Grün- und Wegeverbindung bis zum Sonnenpark geplant.

Nicht weit von dem neuen Wohnquartier - gegenüber dem B-8-Center - sind auch Wohnungen an einem eher ungewöhnlichen Ort geplant. Dort, wo zurzeit Gebrauchtwagen verkauft werden und die Belastung durch den Autoverkehr hoch ist, könnte bereits ab kommenden Frühjahr ein Zuhause für viele Düsseldorfer entstehen. Auf dem Areal an der Ecke Werdener/Erkrather Straße will der Investor Pro Urban 180 Wohneinheiten bauen, vor allem mit einer Größe von 50 und 70 Quadratmetern, die damit vor allem als Single-Haushalte geeignet wären. Das Gelände hat das Unternehmen aus Meppen für 7,1 Millionen Euro erworben. Nun will man mit der Stadt die Weichen für das Bauprojekt stellen, mit dem man am liebsten schon im kommenden Frühjahr anfangen würde, sagt Manfred Möller von Pro Urban.

Der Standort für das große Wohnprojekt ist ungewöhnlich. Bislang liegt dort vor allem eine gewerbliche Nutzung vor: In unmittelbarer Nähe - am IHZ-Park - sind etwa ein Hotel, eine Unternehmensberatung und eine Medien-Hochschule untergebracht, gegenüber ist der Neubau des Amts- und Landgerichts und gegenüber dem Areal an der Ecke Werdener/Erkrather Straße das B 8-Shoppingszentrum.

Wohnungen in einem eher gewerblich genutzten Viertel und zudem auch noch an einem Lastring zu betreiben: Das sei aber miteinander vereinbar, meint man beim Bauträger: So plane man unter anderem Glaserker an der Fassade anzubringen, die von den Bewohnern als Wintergarten, aber eben auch als Schallpuffer dienen könnten.

(RP)
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