Oberbilk Familienbetrieb mit neuem Geschäftsmodell

Oberbilk · Vor vier Jahren dachte Ralf Falkenberg, er müsse sein Einrichtungshaus Schäfer schließen. Jetzt hat er es ganz neu ausgerichtet.

 Ralf Falkenberg ist stolz, das Einrichtungshaus Schäfer in Familienbesitz weiterführen zu können.

Ralf Falkenberg ist stolz, das Einrichtungshaus Schäfer in Familienbesitz weiterführen zu können.

Foto: Andreas Bretz

Alle sieben Mitarbeiter hat Ralf Falkenberg im Jahr 2013 betriebsbedingt entlassen. Pläne, was er mit dem Gebäude an der Kölner Straße 286, in dem seit 1902 das von seinem Urgroßvater gegründete Einrichtungshaus Schäfer sitzt, hatte er noch nicht. Nun ist alles ganz anders gekommen. Das Geschäft des 55-Jährigen hat nach Bedarf geöffnet, die Ausstellungsfläche in der ersten Etage abgegeben und zählt einschließlich Falkenberg nun auch wieder drei Fachkräfte. Seither habe er viele neue Kunden gewonnen - obwohl der Markt für hochpreisige Möbel immer schwieriger werde.

"Ich finde es spannend, auf diese Veränderungen zu reagieren", sagt Falkenberg. Obwohl sich seiner Schätzung nach der Möbelmarkt in der Stadt zu 90 Prozent im "konsumigen", das heißt günstigen und industriell hergestellten Bereich abspielt, hätten viele Menschen wieder Gefallen an den individuell designten und zugeschnittenen Möbeln gefunden, die er verkauft. Die meisten seiner heutigen Kunden habe er vor der Geschäftstransformation vor vier Jahren nicht gehabt. Viele kämen von auswärts, würden sich auch nicht über den Standort in Oberbilk wundern - einige Düsseldorfer jedoch schon, denn Geschäfte für Sitz- und Schlafgelegenheiten im eher vierstelligen Preisbereich wären sonst in der Innenstadt zu vermuten. "Uns gefällt es hier", sagt Falkenberg. Ohnehin sei das Geschäft nie von Laufkundschaft abhängig gewesen.

Durch die Bedarfsöffnungszeiten - Interessenten können unverbindlich Termine vereinbaren - bliebe Inhaber Falkenberg nun mehr Zeit für Dinge, die ihm Spaß machen. Besuche bei Herstellern, Lieferanten und Kunden zum Beispiel, bei denen er jetzt nicht mehr auf die Uhr schauen müsse, wann er es wieder ins Geschäft schaffe. Außerdem sei er über die Zeit immer mehr administrativ beschäftigt gewesen. "Dieser Druck ist jetzt nicht mehr da", sagt Falkenberg. "Ich kann viel mehr vor Ort sein."

Auch die zahlungskräftige Klientel habe sich über die Jahre verändert, sei etwas jünger und wesentlich internetaffiner geworden. Viele entdeckten Falkenbergs Geschäft jetzt über Facebook. Seine Online-Präsenz wolle Falkenberg aber nicht ausbauen: "Es ist eine Visitenkarte. Wichtig ist mir aber, sich persönlich zu treffen und ins Gesicht schauen zu können." Und nicht zuletzt sei es auch die Haptik, die seine Kunden überzeuge, mehr Geld für Möbel in die Hand zu nehmen.

Öffnungszeiten Termine sind unter Telefon 0211 775522 vereinbar.

(bur)
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