Oberbilk Tauschkonzert in der Christuskirche

Oberbilk · Bei "create my song" tauschten Kirchenmusiker und Popkünstler ihre Lieder, um sie dem Publikum auf eine neue Art zu präsentieren.

 Popmusiker Fabian Haupt aus Oberbilk interpretierte die lateinische Hymne "Ave Maris Stella" auf eine moderne Weise am Klavier.

Popmusiker Fabian Haupt aus Oberbilk interpretierte die lateinische Hymne "Ave Maris Stella" auf eine moderne Weise am Klavier.

Foto: anne orthen

Eine Musikshow in einer Kirche? Dass das gut funktionieren kann, zeigte gestern "create my song" in der Christuskirche an der Kruppstraße. Auf der Bühne standen fünf Kirchen- und Popmusiker, die wie in der Vox-Sendung "Sing meinen Song - das Tauschkonzert" ihre Lieder austauschten und neuinterpretierten. Auf einer Leinwand konnten die Zuschauer in kurzen Einspielern den Entstehungsprozess der jeweiligen Stücke mitverfolgen.

Die Idee zur Show hatte Nils Davidovic, Leiter der Evangelischen Jugendkirche Düsseldorf und Moderator des Abends. Gemeinsam mit dem Pfarrer der Christuskirche, Lars Schütt, suchte er nach Pop- und Kirchenmusikern, die während der Proben für "create my song" von Videoteams begleitet wurden. "Die Fusion von Pop und Klassik ist nichts Neues, aber bei unserem Format stehen vor allem die Musiker und der Prozess der Auseinandersetzung im Vordergrund", sagte Schütt.

Die Suche nach den geeigneten Musikern für "create my song" verlief problemlos. Über die Jugendkirche bestand bereits Kontakt zum Düsseldorfer Popmusiker Fabian Haupt. Wolfgang Abendroth, Organist und Kantor der Johanneskirche, zeigte sich von Anfang an begeistert von dem Projekt und holte Sebastian Klein, den Kantor der Neanderkirche, mit ins Boot. Otto Maria Krämer, ein Organist aus Straelen, und Popmusikerin Marie Rauschen vervollständigten das Team.

Der "Lieder-Tausch" lief so ab, dass die beiden Popmusiker einen Song von sich zur Neuinterpretation weiterreichten. Im Gegenzug sollten sie ein Lied einstudieren, das den Kirchenmusikern besonders ans Herz gewachsen ist. Marie Rauschen bekam vom Duo Wolfgang Abendroth und Sebastian Klein den "Lindenbaum" von Franz Schubert. "Für mich war das eine völlig neue Erfahrung, da ich bisher noch nicht viel mit klassischer Musik zu tun hatte", sagte die 29-jährige Sängerin.

Von dem Format "create my song" war sie von Anfang an begeistert. Drei Monate hatte Rauschen Zeit, sich mit dem Werk von Schubert vertraut zu machen. Herausgekommen ist eine gefühlvolle Gitarren-Interpretation, die die junge Sängerin vor den über 100 Zuschauern vortrug. Vor ihrem Auftritt war sie sichtlich nervös. "Ich bin zwar schon auf Hochzeiten aufgetreten, aber da habe ich dann auch meine eigenen Songs gesungen. Das hier ist etwas ganz anderes", sagte sie.

Für Pfarrer Lars Schütt war die Christuskirche der perfekte Ort für diese Veranstaltung. "Eine Kirche ist ein Ort, an dem man spirituelle Erfahrungen macht und sich auch mit gesellschaftlichen oder existenziellen Fragen auseinandersetzt", so Schütt. "Liebe ist außerdem ein urchristliches Thema, von dem auch ein Lied von Marie handelt."

Ob es eine zweite Ausgabe von "create my song" geben wird, steht noch nicht fest. "Die Produktion der Videos war schon sehr aufwendig. Wir warten jetzt erst einmal die Resonanz ab und schauen dann weiter", meinte Davidovic. Wer beim Tauschkonzert gestern nicht dabei sein konnte, kann sich bald auf YouTube einen Mitschnitt des Abends ansehen. Das Video wird voraussichtlich in der nächsten Woche auf dem Kanal der Christuskirche hochgeladen werden.

(sdt)
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