Oberkassel Adolphus Anuka ist neuer Kaplan im Linksrheinischen

Oberkassel · Kaplan Adolphus Anuka strahlt Ruhe, ja fast Gelassenheit aus, als er im Pastoralbüro der Kirchengemeinde St. Antonius und St. Benediktus erscheint. Der aus Nigeria stammende Geistliche ist ein ruhiger Typ. Seine erste Stelle war in Gerresheim, wo er in St. Margareta als Kaplan in Vorbereitung gewirkt hat. Vor einem Monat ist erdann in Oberkassel angekommen, und manch einer hat ihn schon beim Joggen am Rhein gesehen. Die Kaplanswohnung hat er längst bezogen, im Terminplan der Pfarre ist er auch schon fest eingebunden. "Ich halte Gottesdienste mit Schwerpunkt Familienmessen", sagt er. Gemeinsam mit der neuen Pastoralreferentin Beatrix Reese sei er zudem für die Erstkommunionsvorbereitung zuständig wie auch für Hausbesuche, Taufen und Trauergespräche. Darüber hinaus will Kaplan Anuka auch die Lebensfreude Afrikas ins linksrheinische Düsseldorf bringen. "Wir feiern zu Hause gern mit Leib und Seele Feste." So freue er sich besonders auf den Karneval: "Warum nicht eine Karnevalspredigt mit einem Gottesdienst in Kostümen?"

 Von Nigeria nach Oberkassel: Adolphus Anuka.

Von Nigeria nach Oberkassel: Adolphus Anuka.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Kaplan Anuka hat im "Bigard Memorial" in Enugu Theologie studiert und wurde 2001 zum Priester geweiht. In seiner Heimat wollte er nicht bleiben, es drängte ihn hinaus. "Schon als Kind wollte ich die Welt kennenlernen." So sei er erstmals 2005 zum Weltjugendtag nach Deutschland gereist. Inspiriert von der geistlichen "Schönstatt-Bewegung", die Pater Josef Kentenich gegründet hatte, knüpfte er erste Kontakte mit dem Ziel, in Deutschland als Seelsorger zu bleiben. Sein Traumberuf, denn schon früh reifte in ihm religiöses Interesse - nicht zuletzt, weil das christlich geprägte Elternhaus die Ziele vorgab. "Wir haben täglich den Rosenkranz gebetet." Im Alter von 17 Jahren habe er dann gewusst, dass er Priester werden will. Nichts Ungewöhnliches in Nigeria. Nach dem Islam ist das Christentum die weitverbreiteste Religion, die den Süden des Landes prägt. Trotzdem: "Meine Mutter war anfangs skeptisch, glaubte nicht so recht, dass es mir ernst ist. Aber wenn ich etwas will, dann setze ich es auch durch", sagt er.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort