Oberkassel Die Papierkünstlerin aus Oberkassel

Oberkassel · Alle Stücke, die Sabine Trowes Atelier und Werkstatt verlassen, sind Unikate.

 Die gelernte Werbebetriebswirtin Sabine Trowe mit einigen ihrer Kunstwerke in Oberkassel

Die gelernte Werbebetriebswirtin Sabine Trowe mit einigen ihrer Kunstwerke in Oberkassel

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Mit dem Untertitel "Pret-a-Papier" bringt Sabine Trowe ihre Kunst auf den Punkt: Sie schöpft per Hand Papier und verarbeitet diesen aus natürlichen Rohmaterialien wie Baumwoll-Linters, Hanf, Flachs und Kozo hergestellten Werkstoff kunstvoll zu diversen Gebrauchs- oder Dekorationsgegenständen. Damit ist das Papier "fertig zum Gebrauch", wie es die wörtliche Übersetzung des Begriffs "pret a" vermittelt.

Dass alle Stücke, die Sabine Trowes Atelier und Werkstatt an der Dominikaner Straße verlassen, exklusiv als Unikate angefertigt werden, ist für die Tochter eines Karikaturisten selbstverständlich: "Vor vielen Jahren habe ich mich in den Werkstoff Papier verliebt. Er fasziniert mich." Immer wieder aufs Neue experimentiert die gelernte Werbebetriebswirtin, sucht nach weiteren künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten, bei denen das Papier die Hauptrolle spielt. "Vieles ist Erfahrungssache", betont Sabine Trowe und erzählt, dass sie gut zwölf Monate an einer Methode getüftelt hat, die Kieselsteinen ein kunstvolles Aussehen ermöglicht. Jetzt prägen auf Papier aufgebrachte Blätter, Blüten und Pflanzen - gesammelt bei Radtouren und Spaziergängen und frisch oder getrocknet verarbeitet - das Äußere der Steine, die Trowe am Rhein gefunden hat: "Ich bearbeite die Kiesel sehr sorgsam und achte darauf, dass das Natürliche erhalten bleibt." Das zuvor mit den Pflanzenteilen - Purpurglöckchen, Maulbeerbaum-Früchte, Ahorn- oder Eichenblättern - belegte Papier wird aufgerollt über Wasserdampf bearbeitet und nach dem Trocknen wie ein Puzzle ohne sichtbare Nahtstelle auf die Steine aufgebracht. "Die Blatt-Unterseiten der Pflanzenteile sind es, die Farben und Formen hinterlassen", erklärt Sabine Trowe.

Auf diese Weise entstanden Briefbeschwerer und Deko-Objekte. Aus bereits mit unterschiedlichen Designs verzierten hochwertigen japanischen Papieren dagegen sind Straußen-, Gänse- oder Hühnereier umhüllt. Mit dem Falzbein bearbeitet und sorgsam ausgeschnitten bekommt das neue Äußere der unterschiedlich großen Eier zum Schluss eine Lackschicht verpasst: "Diese kleinen Kunstwerke sind zu Ostern sehr beliebt." Aber die Papierkünstlerin und -schöpferin formt auch farbenprächtige Vögel, hält außergewöhnliche Papiere gerahmt bereit, kreiert Buchobjekte nach traditioneller japanischer Technik in ästhetischer Schönheit, gestaltet persönlich abgestimmte Visitenkarten oder Einladungen und lässt in Aquarelle in mehreren Formaten unterschiedliche Papiere einfließen.

Sabine Trowe liebt diese handwerklichen Tätigkeiten, geht ihnen mit Leidenschaft nach und verbindet immer wieder aufs Neue Handwerk und Präzision. Wer sich die Papierkunst ansehen möchte oder für Ostern ein kleines Präsent oder Deko-Objekt (die Eier gibt es von neun bis 59 Euro) sucht, sollte sich telefonisch bei Sabine Trowe unter 0211 5508482 anmelden.

(RP)
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