Oberkassel "Dolce Vita" unterm Regendach

Oberkassel · Seit 24 Jahren wird auf dem Barbarossaplatz die italienische Lebensart gefeiert. Am Samstag allerdings bei einem Klima, das eher an England erinnerte. Trotzdem wurde ausgiebig gefeiert, gegessen, gespielt und geplaudert.

 Die Freundinnen Emma und Katharina, vier und sechs Jahre alt (v.l.), haben sich Waffeln organisiert und genießen sie auf einer Bank unter dem Zeltdach. Wie auch die übrigen Gäste sind sie vom Wetter unbeeindruckt.

Die Freundinnen Emma und Katharina, vier und sechs Jahre alt (v.l.), haben sich Waffeln organisiert und genießen sie auf einer Bank unter dem Zeltdach. Wie auch die übrigen Gäste sind sie vom Wetter unbeeindruckt.

Foto: Andreas Bretz

Unaufhaltsam plätscherte der Regen: Nur die gelben Markisen gaukelten auf dem Barbarossapltz "Sonne pur" vor. "Wie ist das Wetter dahinten", fragte Moderator Thomas Merz von der RP-Bühne aus die Gäste, die unter dem Zeltdach zusammengerückt waren. "Auch nicht besser, als bei euch da vorne", lautete das Echo. "Um 15 Uhr kommt die Sonne", versprach Merz in der Hoffnung, dass die Gäste dem Wetter trotzen und nicht fluchtartig das Saitta-Sommerfest verlassen werden. Er musste ihnen auch nicht viel versprechen, gelang es ihm doch, sie bei Laune zu halten.

Unterstützt wurde er von Oberbürgermeister Thomas Geisel und Bezirksbürgermeister Rolf Tups, die - wie auch viele andere Gäste des regennassen Saitta-Sommerfestes - am Abend zuvor beim Jahresempfang der Bezirksvertretung, der schwülen Schwere tiefhängender Wolken Paroli geboten hatten. Anlass für Geisel, seine Liebe zum linksrheinischen Düsseldorf, das er gern mit seiner Frau beim Joggen durchlaufe, kundzutun. Beim Saitta-Fest verkaufte unermüdlich Lose. Denn das von Giuseppe Saitta jährlich organisierte Sommerfest ist nicht nur eine Gelegenheit, die italienische Lebensart zu feiern. Vielmehr dient es dazu, mit dem Erlös der Tombola, karitative Zwecke zu erfüllen und Menschen, vor allem Kinder, in Not zu unterstützen. Lag es am Oberbürgermeister oder am schlechten Wetter - die Gäste jedenfalls kauften Los um Los. 400 Preise waren zu gewinnen, darunter eine Vespa als Hauptpreis. Darüber hinaus gab es ein Gewinnspiel der Rheinischen Post. Wer Glück hatte, bekam einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Euro, Airberlin spendete eine Flugreise.

Die Kinder vergnügten sich derweil im überdachten "Spielmobil" von Merz & Pilini. "Wie gut, dass wir diesmal kein Karussell aufgebaut haben", sagte Merz. Seine Helfer, Martin und Janick, betreuten die kleinen Gäste, darunter Clara, die Spaß im Bällebad hatte. Ihre Eltern, Corinna und Jörn, beobachteten unter dem Regendach ihre Tochter beim Spiel und sagten: "Wir kommen aus Unterbilk und finden es super hier, waren schon öfter beim Saitta-Sommerfest dabei." Andere Kinder fanden Kurzweil bei der Puppenbühne von Willi Maatz, der seine Puppen seit 24 Jahren beim Saitta-Sommerfest tanzen lässt. Die Neu-Oberkasseler Gabi Zinn und Andreas Müller blickten bei einem Glas Wein von einer Bank unter dem Zeltdach in den trüben Tag. "Wir sind erst kürzlich nach Düsseldorf beziehungsweise Oberkassel gezogen", sagen sie. "Schade, dass wir unser erstes Fest im Regen feiern müssen." Sie fanden es aber toll, dass der Veranstalter es nicht abgesagt hatte. Denn etliche Stammgäste hatten damit gerechnet, weil es schon in den frühen Morgenstunden nur so aus den Wolken prasselte und ein Ende nicht abzusehen war. "Ich habe zu keiner Zeit daran gedacht, das Fest abzusagen", so Saitta, der bis zuletzt auf eine Wetterwende hoffte." Sie kam erst gegen 19 Uhr. Manche Gäste fanden es sogar gut, dass diesmal nicht so ein Gedränge auf dem Platz herrschte wie in den Vorjahren. "So haben wir einen Überblick, können Bekannte und Freunde treffen", lautete das einhellige Echo. "Das Fest ist gemütlich und überschaubar."

Seit 34 Jahren sind die Saittas in Oberkassel heimisch, vor 24 Jahren, zum zehnten Geburtstag des Unternehmens, war Premiere des Sommerfestes. Seitdem ist es ein beliebter Treffpunkt - nicht nur für linksrheinische Düsseldorfer. Von Anfang an war es einem guten Zweck gewidmet. Saitta: "In 24 Jahren haben wir etwa eine halbe Million Euro spenden können." Vergangenes Jahr seien es allein 18.000 Euro gewesen. Saitta hofft, dass trotz des verregneten Festes eine respektable Summe zusammenkommt.

(RP)
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