Oberkassel Gasthaus Stappen muss auf einen Teil seines Namens verzichten

Oberkassel · Sie glaubten, alles geregelt, an alles gedacht zu haben, und freuten sich über den Erfolg ihres Gasthauses "Stappen im Wilke", das sich in eineinhalb Jahren einen der vorderen Plätze im Restaurant-Ranking erobert hat. Doch dann geriet die Welt von David Büchner und Elisa Ritter, die das Gasthaus in Eigenregie unter der Schirmherrschaft von Frajo und Carmen Stappen führen, leicht ins Wanken. Denn plötzlich wurden sie mit Forderungen eines Nachfahren der Gründerfamilie Wilke konfrontiert (nicht verwandt mit Norbert Wilke, der einst ein Hotel an der Adalbertstraße besaß).

Er verlangte für die Überlassung seines Namens einen finanziellen Ausgleich. Seine Eltern hatten einst im selben Haus, Ecke Oberkasseler Straße/Luegallee, unter dem Namen "Haus Wilke" eine bürgerliche Gaststätte betrieben. Als Hommage an diese Zeit hatten die Stappens, bekannt durch eine erfolgreiche Gastronomie in Korschenbroich, ihrer Oberkasseler Dependance die Bezeichnung "...im Wilke" hinzugefügt. Damit ist nun Schluss. "Wir verzichten auf den Namen, weil wir uns mit der Gegenpartei nicht einigen konnten", sagt Carmen Stappen. "Schade", weil wir zuerst froh waren, den Sohn der ehemaligen Wirtsleute kennenzulernen." Er habe zwar keine konkrete Summe genannt, doch sei klar gewesen, dass es auf monatliche Zahlungen hinauslaufen würde." Glück hatten sie auch nicht beim Versuch, die Angelegenheit auf andere Weise zu lösen. "Wir haben ihm angeboten, auf Lebenszeit einmal im Jahr bei uns mit allem Drum und Dran zu dinieren." Doch darauf sei er nicht eingegangen, habe sich aber auch nicht zufriedengegeben, sondern weiter Geld gefordert. Das Argument, dass sie ja keine direkten Nachfolger der Wilkes seien, sondern dazwischen noch etliche andere Pächter waren, wie das "Beterams", "Tomato" und "Mexicano", ließ er nicht gelten.

Nach dem ersten Schreck, viel Stress und Ärger lief dann für die Stappens die Änderung des Namens weitgehend emotionslos ab. "Innerhalb von zehn Tagen haben wir alles geregelt, das Türschild am Eingang gewechselt, Visitenkarten und Flyer neu gedruckt." Jetzt werde noch die Hompage bereinigt und mit dem Brietrieb in Korschenbroich kombiniert. "Das Ganze hat schon Nerven gekostet, denn wir wollten uns ja nicht bereichern, sondern an die Vergangenheit anknüpfen, so wie es früher einmal war."

(RP)
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