Düsseldorf Neue Wohnungen für die Hansaallee

Düsseldorf · Der Vorstandssprecher der Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft besuchte die Bezirksvertretung 4. Er sprach über die Pläne des Unternehmens, auf dem ehemaligen Rheinbahngrundstück Mietwohnungen und Stadthäuser zu bauen.

Die Mieter sind längst aus den ehemaligen Rheinbahnhäusern an der Hansaallee ausgezogen. Fast alle haben in der Nähe eine neue Wohnung der DWG bezogen.

Die Mieter sind längst aus den ehemaligen Rheinbahnhäusern an der Hansaallee ausgezogen. Fast alle haben in der Nähe eine neue Wohnung der DWG bezogen.

Foto: Andreas Bretz

Ende November hatte er es angekündigt. Jetzt kam Heiko Leonhard, Vorstandssprecher der Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft (DWG), zur Sitzung der Bezirksvertretung 4 nach Oberkassel. Auf Wunsch der Stadtteilpolitiker, die aus erster Hand über das Bauvorhaben informiert werden wollten, das die DWG auf dem ehemaligen Rheinbahngrundstück an der Hansaallee plant. "In einem ersten Bauabschnitt sind dort 46 Mietwohnungen vorgesehen, 14 davon werden öffentlich gefördert", eröffnete Leonhard seinen Vortrag. Eine Mischung aus unterschiedlichen Wohntypen, die von Zwei- bis zu fünf Zimmerwohnungen für Familien mit Kindern reichen. Leonhard: "Für uns ist das ungewöhnlich, weil wir in der Vergangenheit meist kleinere Einheiten gebaut haben."

Geplant sind auch etwa 18 Eigentumswohnungen in einem zweiten Bauabschnitt, Richtung Sparkassenfiliale am Heerdter Sandberg. Ein Bauantrag dafür soll im Laufe dieses Jahres gestellt werden. Etwa 13 Millionen Euro investiert die DWG in den Wohnungsbau an der Hansaallee. Einen Bebauungsplan wird es nicht geben, und deshalb auch keine Bürgerbeteiligung. "Wir bauen nach Paragraf 34", stellt Leonhard fest. Das heißt, der viergeschossige Neubau mit seinen 46 Wohnungen muss sich in die Umgebung einfügen. "Wir beachten die städtebaulichen Ziele und orientieren uns am Masterplan", versichert Architekt Markus Schneider vom Oberkasseler Architekturbüro "Hector 3". Das gelte für die Höhen genauso wie für die Fassaden, die in Backstein gehalten werden. "Auch Belange des Lärmschutzes wegen der nahen Ampelanlage werden mit dem Umweltamt beziehungsweise Wohnungsamt abgestimmt."

Hintergrund: Seinerzeit wurde im Bebauungsplan-Verfahren für den Belsenpark ein Teil im östlichen Bereich des Areals ausgeklammert. Es handelte sich um die Grundstücke von Holz Brockmann und der Rheinbahn, der das Grundstück an der Hansaallee 17 bis 27 gehörte. Die DWG hat es dann von der Rheinbahn-Immobilien-Gesellschaft erworben. Auf dem Grundstück befinden sich derzeit noch marode, nicht mehr modernisierungswürdige Altbauten, die etwa 100 Jahre alt sind und einst Rheinbahnangestellten vorbehalten waren (1898 kam die Rheinbahn ins Linksrheinische). Die Mieter der Doppelhäuser mit ihren 17 Einheiten sind längst ausgezogen, die Gebäude komplett leer. "Die Rheinbahn-Immobilien-Gesellschaft als Vorbesitzer hatte dort bereits seit Jahren Mietverhältnisse wegen des geplanten Abrisses nur noch befristet abgeschlossen", weiß Leonhard. So hätten fast alle Mieter in der näheren Umgebung bereits eine neue DWG-Wohnung bezogen.

Georg Blanchard (Linke) wollte die Historie berücksichtigt wissen und gab zu Bedenken, dass es sich bei den Altbauten um eine Arbeitersiedlung aus Oberkassels Gründerzeit handele. "Arbeiter haben dort bestimmt nicht gewohnt, eher höhere Angestellte", konterte Markus Loh (Grüne). Es habe Überlegungen gegeben, die Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, doch seien sie nicht schützenswert, weil ihr Zustand zu schlecht sei. "Eine Umwandlung in moderne Wohnungen ist dagegen sinnvoll." Dem stimmten CDU, SPD und FDP zu. Der Bauantrag wird demnächst in der BV 4 zur Abstimmung vorgestellt.

(RP)
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