Oberkassel Oberkasseler Heimatverein löst sich nach 64 Jahren auf

Oberkassel · Vorstand und Mitglieder des Oberkasseler Heimatvereins haben beschlossen, den Verein mangels Nachwuchs aufzulösen. Die Auflösung hat bereits Ende Mai begonnen und wird wohl erst im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Danach ist der im Jahr 1951 gegründete Verein nur noch Geschichte.

 Bislang hat sich der Heimatverein um das Heiligenhäuschen gekümmert. Klaus Kühn will weiter für die Pflege sorgen.

Bislang hat sich der Heimatverein um das Heiligenhäuschen gekümmert. Klaus Kühn will weiter für die Pflege sorgen.

Foto: Busskamp

Zuletzt waren Hannelore und Klaus Kühn Vorsitzende der etwa 60 Mitglieder starken Gruppe. 2013 waren sie nach dem plötzlichen Tod von Willi Erler an die Spitze gerückt und hatten gleich erklärt: "Wir führen den Verein nur eine begrenzte Zeit, maximal drei Jahre." Deshalb haben sie sich bemüht, Nachfolger zu finden. "Niemand meldete sich", sagt Kühn. Die Mitglieder zeigten auch immer weniger Interesse, die Versammlungen zu besuchen - so dass es sogar schwierig war, genug Stimmen für den Auflösungsantrag zusammenzubekommen. "Der Verein ist einfach überaltert", so Kühn, "es mangelt an Nachwuchs, an jungen Leuten." So lag es nahe, ihn aufzulösen. Aktivitäten wie die jährlichen Ausflüge, Weihnachts- und Maifeier sollen aber erhalten bleiben. Und dann bleibt den Mitgliedern ja auch noch der monatliche Stammtisch in der Jägerklause als Treffpunkt.

Die Mitglieder werden also durch die Vereinsauflösung nicht im Regen stehen gelassen. Wer aber kümmert sich um die Pflege des Heiligenhäuschens, Oberkassels ältestem Bauwerk? Seit Jahrzehnten kümmert sich der Oberkasseler Heimatverein um den Erhalt des Baudenkmals. Regelmäßig wird es mit frischen Blumen dekoriert, wird innen und außen für Sauberkeit gesorgt - und alle Jahre wieder die Kevelaerer Krippe dort aufgebaut. Finanziert wird das alles durch Spenden von Besuchern, die sie in der "Spardose" am Eingang des Kapellchens deponieren.

"So lange mein Rücken es zulässt, werde ich weiter dafür sorgen", verspricht Kühn, der bis zu vier Mal in der Woche im und am Kapellchen nach dem Rechten sieht. "Die Schäden durch den Sturm Ela sind nur teils behoben", sagt er. "Das Dach wurde zwar geflickt, aber der Putz im Innenraum bröckelt." Geld für die Renovierung sei zwar da, doch noch nicht bewilligt worden.

(hiw)
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