Oberkassel Psychiatrie auf der Schulbühne

Oberkassel · Als eine Mischung aus Drama und Comedy bezeichnen die Comenius-Schüler ihr neues Stück.

 Masken spielen eine große Rolle im Theaterstück.

Masken spielen eine große Rolle im Theaterstück.

Foto: orthen

Weiße Masken bewegen sich durch die Dunkelheit, Schüler kriechen auf dem Boden, verkleidet als Schweine, Ratten und Kaninchen. Mittendrin eine junge Frau, die eine von Patienten genervte Psychiaterin spielt. Am Dienstagabend hieß es erstmals "Willkommen in der Psychiatrie!" als die Schüler des Literaturkurses ihr Stück auf der Bühne des Comenius-Gymnasiums in Oberkassel präsentierten. Heute wird es ein zweites Mal zu sehen sein. Die 18 Teilnehmer des Kurses und Leiterin Christiane Steinhoff verbrachten das letzte Schuljahr damit, sich intensiv mit Themen der Psychologie auseinanderzusetzen. Im Mittelpunkt dabei stand das Thema "Grauen" und der Umgang mit den eigenen Ängsten. Die einzelnen Abschnitte des Stücks wurden von Bühnenadaptionen verschiedener Kurzgeschichten gebildet. Die Rahmenszenen erarbeiteten die Darsteller selbst.

"Wir haben uns mit eigenen Alpträumen beschäftigt und teilweise eingebaut", erzählt Maja Lübke. Sie spielt unter anderem die Rolle der Tante Glosspan aus Roalds Dahls Kurzgeschichte "Schwein". Eine besondere Herausforderung sei es gewesen, die verschiedenen Stücke - eines auch von Edgar Allan Poe - und die Zwischensequenzen unter ein Dach zu bringen, so Leonard Melters. Er traute sich in "Georgy Porgy" an die Rolle des unter Ängsten und Fetischen leidenden Pater George. Die Zusammenführung der Inhalte gelang den Schülern schließlich mit der Positionierung der Handlung in der Psychiatrie. Die Geschichten der Patienten werden in Form von Rückblicken erzählt. Umgesetzt wurden außerdem die Kurzgeschichten "Das verräterische Herz" und "Die Wirtin" von Roald Dahl. Die Schüler bezeichnen ihr Stück selbst als eine Mischung aus Drama und Comedy, weil sie in die eher schweren Inhalte der Geschichten auch immer ein wenig Humor einbringen - für die Leichtigkeit. "Es sollte keine Lösung für psychologische Probleme gesucht werden. Es ging eher um die Darstellung dieser Probleme", erklärt Kursleiterin Christiane Steinhoff.

Sie selbst schlug nur die Texte vor und leitete Choreographieübungen, die bei der Erarbeitung helfen sollten. In der ersten Szene des Stücks, die komplett eigenständig erarbeitet wurde, wird das Thema gut aufgegriffen: " Jeder von uns trägt eine Maske, aber was steckt dahinter?" Das die Antworten auf diese Frage sowohl spannend, als auch angsteinflößend sein können, wird in der anschließenden Ausarbeitung mehr als deutlich.

(RP)
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