Oberkassel Rose Fliegenschmidt nimmt Abschied von Schülern und Schule

Oberkassel · Nach 19 Jahren Oberkassel hat die Schulleiterin der Don-Bosco-Montessorischule das Pensionsalter erreicht.

Die Don-Bosco-Montessorischule verabschiedete in diesem Jahr nicht nur wie gewohnt die Viertklässler, sondern trennte sich gleichzeitig von ihrer Schulleiterin Rose Fliegenschmidt. Ein Doppelabschied und für beide Seiten ein entscheidender Schritt: Für die Kinder war die Grundschulzeit zu Ende, für ihre Lehrerin nach 19 Jahren Oberkassel das berufliche Leben. Gefeiert wurde das Ereignis dann noch einmal ganz privat in Bianco's Gastrovision. Dort nahm Rose Fliegenschmidt Abschied von ihren Schülern, die sie vier Jahre lang als Klassenlehrerin begleitet hatte. Noch aber fühlt sie sich nicht als Pensionärin, geht in der Schule am Salierplatz noch aus und ein. "Ich muss aufräumen, meine persönlichen Sachen zusammenpacken und überlegen, was ich damit machen soll", sagt sie und blickt auf die Kartons in ihrem schon ungemütlich wirkenden Büro. Während sie nun die Gegenstände betrachtet, gehen die Gedanken zurück in eine Zeit, als sie 1996 ihren Posten als Konrektorin der Montessorischule am Farnweg aufgab, und als Nachfolgerin von Monika Straub die Leitung der Oberkasseler Schule übernahm. Damals hieß sie noch GGS-Don-Bosco und hatte lediglich einen Montessorizweig. "Kein leichter Einstieg", erinnert sich Rose Fliegenschmidt. "Damals standen sich zwei Lager, gegenüber, der Regel- und Montessorizweig. Erst nach und nach sei es über gemeinsame Aktivitäten gelungen, ein Gemeinschaftsgefühl für Kinder beider Zweige zu entwickeln. Dann aber entdeckten die Eltern die Vorzüge der Montessori-Pädagogik und nun ging alles andersherum, mussten die Eltern überzeugt werden, dass ihre Kinder auch in der Regelklasse gut aufgehoben sind. "Eine sehr unangenehme Pflicht. Denn als Schulleiterin musste ich dafür sorgen, dass mindestens 18 Schüler für den Regelzweig übrigblieben." Als das immer schwieriger wurde, gelang es ihr mit der Schulverwaltung, Don Bosco in eine komplette Montessorischule umzuwandeln.

Daneben belasteten umfangreiche Bauarbeiten den Schulalltag. Spektakulär war die Erneuerung der maroden Toilettenanlage der aus dem Jahr 1939 stammenden Schule. Wegen des Lärms sei an Unterricht nicht zu denken gewesen, erinnert sich Rose Fliegenschmidt. "Ich bin dann mit allen Schülern und Lehrerinnen auf die Rheinwiesen gezogen, um dort zu unterrichten." Ihr entschlossenes Handeln fruchtete, die Bauarbeiten wurden in die schulfreie Zeit gelegt.

Das alles liegt nun hinter Rose Fliegenschmidt, die nun nicht etwa daran denkt, die Hände in den Schoß zu legen. "Ich werde mich ehrenamtlich im Kinderhospiz Regenbogenland engagieren."

(RP)
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