Oberkassel Weg frei für Neubau in Oberkassel

Oberkassel · Nach Abriss der Häuser Quirinstraße 7 bis 9c soll dort ein Mehrfamilienhaus errichtet werden.

 Ansicht der künftigen Fassade des Mehrfamilienhauses an der Quirinstraße. Die Politiker sind uneins wegen der Überschreitungen.

Ansicht der künftigen Fassade des Mehrfamilienhauses an der Quirinstraße. Die Politiker sind uneins wegen der Überschreitungen.

Foto: RKW Architektur +

Nach langer Denkpause genehmigte gestern die Mehrheit der linksrheinischen Bezirksvertreter, CDU und FDP, den Bauantrag für ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus mit 17 Wohnungen an der Quirinstraße 7 bis 9c. Ebenso die vier Stadthäuser, die im Hinterhof nach Abriss der Garagen geplant sind. Im Dezember hatte ihnen die Verwaltung den Bauantrag bereits vorgelegt. Zu einer Einigung kamen die Bezirksvertreter nicht, weil sie nicht auf Anhieb die Abweichungen vom Fluchtlinienplan akzeptieren wollten.

Auch gestern drifteten die Meinungen auseinander. Die Opposition (SPD, Grüne und Linke) schloss sich der Mehrheit nicht an und lehnte den Bauantrag ab. Sie ist gegen die Abweichungen vom gültigen Fluchtlinienplan von 1938, die mit insgesamt 6,20 Metern (1,20 Meter für den Erker) angegeben werden. "Von einem Erker ist in der Vorlage nichts vermerkt", sagte Astrid Wiesendorf (Grüne). 1,20 Meter, die in den Straßenraum ragen, seien zuviel und entsprächen nicht der vorhandenen Bebauung. Tobias Kühbacher (SPD): "Wenn schon ein neues Haus entsteht, dann sollte sich der Bauherr an die Fluchtlinien halten und nicht an das, was 1950 dort gebaut wurde." Außerdem könnten sich Investoren bei weiteren Bauvorhaben in der Nachbarschaft darauf berufen. Deshalb mahnte Astrid Wiesendorf: "Die Verwaltung sollte vorsichtig damit umgehen." Fraktionskollege Markus Loh sprach das Thema Mieter an, die noch in den insgesamt 31 Wohnungen leben. Die Verwaltung habe gesagt, dass Gespräche geführt worden seien, die Mieter Aufhebungsverträge bekommen hätten. "In einem Haus ist das nicht der Fall gewesen", weiß Loh. Das bestätigt ein Mieter, der anonym bleiben will. "Ich habe erst spät davon erfahren, möchte aber in der Wohnung bleiben." Das Verhalten des Vermieters ärgere ihn.

Ulrich Peters (FDP) betonte, dass mit den Mietern weitere Gespräche geführt werden sollten mit dem Ziel, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen - ähnlich wie es einst an der Cimbernstraße der Fall war. Denn auch dort wurden die Altbauten abgebrochen und durch schicke Neubauten ersetzt.

(RP)
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