Pempelfort Anwohner freuen sich über Tempo 30

Pempelfort · Anlieger, Händler und Politik sind sich einig: Auf der Nordstraße sollen Autos nur noch maximal 30 Kilometer pro Stunde fahren. Am Mittwoch entscheidet der Ordnungs- und Verkehrsausschuss.

Auf der Nordstraße kommen sich oftmals Autos, Bahnen, Fußgänger und Radfahrer in die Quere. Tempo 30 soll die Situation entschärfen.

Auf der Nordstraße kommen sich oftmals Autos, Bahnen, Fußgänger und Radfahrer in die Quere. Tempo 30 soll die Situation entschärfen.

Foto: Jana Bauch

Auf der wichtigsten Einkaufsstraße in Pempelfort gilt bald Tempo 30. Nachdem die Bezirksvertretung die Reduzierung gewünscht hatte, bahnt sich auch im Ordnungs- und Verkehrsausschuss eine Mehrheit an. Die Politik entspricht damit dem Wunsch von Anwohnern und Händlern, die mehr Sicherheit für Fußgänger wollen. Auch die Rheinbahn, die mit Straßenbahnen durch die Nordstraße verkehrt, ist mit der Änderung einverstanden. Die Reduzierung soll für den Abschnitt von der Fischerstraße bis zur Mauerstraße gelten.

Die Anwohner begrüßen die anstehende Entscheidung. Der Verkehr auf der Straße sei seit Jahren eine Katastrophe, sagt Erika Löhr. "Die Autofahrer nehmen wenig Rücksicht, dazu kommen das ständige Parkplatz-Problem und die vielen Bahnen. Daher ist der Vorschlag nur sinnvoll." Norbert Holtrichter stimmt zu: "Ein Begrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde würde der Straße mit ihrem vielen Betrieb gut tun."

Für Margret Luther wäre die Einrichtung einer Fußgängerzone, wie sie bereits auf dem oberen Teil der Nordstraße umgesetzt wurde, die optimale Lösung. Da die Händler dies jedoch ablehnen, sieht sie die Tempo-Begrenzung als einen guten Kompromiss. Auch die ansässigen Händler sprechen sich für eine Tempo-Reduzierung aus. Laut einer Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) haben sich im November 2016 fast 80 Prozent der befragten Händler für Tempo 30 ausgesprochen.

Am nächsten Mittwoch soll die Beschlussvorlage vom Ordnungs- und Verkehrsausschuss verabschiedet werden. Brisant: Während die Grundlage des Beschlusses von der Bezirksvertretung 1 bestehend aus der SPD, Grünen und Linke ausgearbeitet wurde, muss nun im Rathaus die Ampel aus SPD, Grünen und FDP den Beschluss verabschieden.

Die FDP-Fraktion hat oft Probleme mit Tempo 30 wie zuletzt nach dem Vorstoß von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) für die Friedrichstraße. Aber nicht in diesem Fall, sagt Verkehrspolitiker Manfred Neuenhaus. Schließlich handele es sich nicht um eine für den Durchgangsverkehr wichtige Hauptstraße. Zudem begrüßt auch die Rheinbahn den Vorstoß. Zunächst hatte das Unternehmen befürchtet, dass die Bahnen langsamer vorankommen. Eine Untersuchung bestätigte das aber nicht. "Wir sind mit der Reduzierung einverstanden", sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Daher signalisiert auch FDP-Politiker Neuenhaus nun seine Zustimmung.

Auch die anderen beiden Ampel-Fraktionen sind einverstanden. In Wahrheit komme man mit dem Auto auf der Nordstraße ohnehin nicht schneller als Tempo 30 voran, meint Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Ordnung- und Verkehrsausschusses. Er erwarte durch die Geschwindigkeitsbegrenzung "einen deutlichen Gewinn an Sicherheit und Lebensqualität auf der Nordstraße". Norbert Czerwinski, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, befürwortet den Beschluss ebenfalls: "Die Anwohner haben geringe Möglichkeiten zur Überquerung der Straße bemängelt. Mit Tempo 30 erhalten wir mehr Sicherheit für Fußgänger."

(RP)
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