Pempelfort Blücherstraße ist für Kinder gefährlich

Pempelfort · Ein Großteil der Schüler der St. Rochus-Grundschule muss nach dem Umzug auf dem Weg zum neuen Standort die verkehrsreiche Straße queren. Eltern und Lehrer setzten sich vergeblich für eine Ampel oder einen Zebrastreifen ein.

Den Umzug der katholischen St. Rochus-Grundschule von der Ehren- an die Gneisenaustraße haben im vergangenen Jahr alle begrüßt. Doch er stellt Lehrer, Eltern und vor allem die Grundschüler vor ein Problem, für das keine Lösung in Sicht scheint.

Es geht um die Blücherstraße, deren Überquerung nun für einen Großteil der insgesamt 180 Kinder Bestandteil des Schulweges ist. Allerdings hat die Straße, auf der unter anderem auch die Straßenbahnlinie 707 verläuft, an keiner Stelle eine Ampel oder einen Zebrastreifen. "Die Situation ist insbesondere früh morgens schwer einsehbar für die Kinder, da die Anwohner die Kreuzungen zuparken. Die Grundschüler müssen, um gut sehen zu können, teilweise auf die Straße treten. Das ist gerade in der dunklen Jahreszeit gefährlich", sagt Stefanie Walker-Behrens, Mutter eines Erstklässlers, die sich wie viele weitere Eltern und Lehrer seit mehreren Monaten für eine Verbesserung einsetzt - bislang ohne Erfolg, wie alle Betroffenen bestätigen.

Zebrastreifen oder Ampel kämen wegen der Bahn nicht infrage, sei ihnen immer wieder von der Stadt gesagt worden. Auch eine Tempo-30-Zone sei an dieser Stelle nicht umsetzbar. Es gebe noch nicht einmal Hinweisschilder, dass sich in der Nähe eine Grundschule befindet, bemängelt Walker-Behrens. Eltern und Schule seien bereits aktiv geworden und wollten einen Lotsendienst an der Straße organisieren. "Doch hier kam das Argument, dass man für einen solchen Dienst mindestens acht Eltern pro ,Schicht' benötigen würde", berichtet Walker-Behrens.

Bei Gespräch und Schulwegbegehung mit den Stadtteilpolizisten hätten die Eltern vorgeschlagen, einen Überweg kurz vor dem Dreieck einzurichten, da hier eine Haltestelle der Straßenbahn sei und diese dort ohnehin zum Stehen komme - wie zwangsläufig auch die Autos. Alternativ könne man über einen Übergang in Höhe des Marienhospitals nachdenken, wo die Bahn an der Kreuzung Blücherstraße, Stockkampstraße und Sternstraße bremsen müsse. Doch mit ihren Vorschlägen seien Elternschaft, Förderverein und Kollegium bislang bei der Stadt auf taube Ohren gestoßen.

Auch Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner ist das Problem bekannt. Sie hat jedoch Verständnis dafür, dass die Bahn im Verkehr Vorrang genieße, ein Zebrastreifen deswegen zum Beispiel nicht in Betracht komme. Den Lotsendienst, auch als "Walking Bus" bekannt, hält sie dagegen für eine sehr gute Idee. "Prinzipiell ist die Situation, wie sie sich für die betroffenen Kinder aktuell darstellt, natürlich nicht befriedigend und womöglich sogar gefährlich", sagt Spillner, die dennoch für eine Ampel keine reelle Chance sieht.

Im Amt für Verkehrsmanagement seien in den vergangenen Monaten keine Anfragen oder Anregungen zu Maßnahmen auf der Blücherstraße eingegangen, sagt Leiterin Andrea Blome. "Grundsätzlich gilt aber in der Tat, dass ein Fußgängerüberweg auf einer solchen Straße mit einer Straßenbahntrasse nicht möglich ist. Die Schiene genießt immer Vorrang", so Blome. Eine Ampel wirke sich zwar ebenso negativ auf die von allen gewollte ÖPNV-Beschleunigung aus, sie sei aber prinzipiell denkbar, etwa an einer Haltestelle. "Das hängt dann davon ab, wie weit die nächste Lichtsignalanlage entfernt ist", erklärt Blome.

(RP)
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