Düsseldorf-Pempelfort Der erste Wohnturm ist fast fertig

Düsseldorf · Die meisten Bewohner sind im 60 Meter hohen "Pandion d'Or" eingezogen. Nur vier der 110 Wohnungen sind noch zu haben.

So sieht der erste neue Wohnturm in Düsseldorf aus
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Foto: Endermann, Andreas (end)

Der Weg am Haus muss noch befestigt werden. Vor der Tür steht der Lieferwagen, die Schaffrath-Leute schleppen eine halbe Wohnungseinrichtung und ein bisschen Erdreich ins Foyer. "Die meisten Kunden sind bereits eingezogen", sagt Sascha Clausenius, der beim Wohnungsbauunternehmen Pandion für den Verkauf zuständig ist. Er macht sich keine Illusionen. "Wenn der Letzte drin ist, werden wir das Foyer noch mal renovieren."

Dann kehrt er vermutlich ein, der Fünf-Sterne-Charme, der in den Prospekten des ersten neuen Düsseldorfer Wohnturms versprochen wird. Zwei gibt es ja bereits: einen am Landtag, das so genannte Single-Hochhaus, und das Sternhaus am Kennedydamm. Jetzt aber wird es absehbar gleich sechs dieser Türme in der Stadt geben, von denen jeder 60 Meter hoch ist. Drei in Pempelfort, drei hinter dem Bahnhof. Als Erstes wird nun das Pandion d'or fertig, das von den Kunden gut angenommen wurde: Nur vier der 110 Wohnungen sind noch zu haben, darunter eines der beiden Penthouses, die 198 und 202 Quadratmeter groß sind und um die 1,6 Millionen Euro kosten.

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Foto: Kopernikus-W GmbH

Ab der achten von insgesamt 19 Etagen hat man den Überblick über die Stadt. Die Musterwohnung im 9. Stock ist 98 Quadratmeter groß und kostet eine halbe Million Euro. Sie liegt auf halber Höhe und beweist, dass es ganz oben zwar am teuersten ist (mehr als 8000 Euro pro Quadratmeter), aber der Zugewinn relativ gering erscheint. Zumal es erstaunlich ist, dass ganz in der Höhe zwar grandiose Ausblicke bis nach Köln - Dom und Colonius können bei schönem Wetter entdeckt werden - und ins Ruhrgebiet garantiert sind, aber der Betrachter auf der Terrasse ordentlich zerzaust wird. An einen Windschutz denken Architekten nur ungern. Die Planer ziehen eine klare ästhetische Linie vor, statt an Nutzbarkeit und Aufenthaltqualität zu denken.

Wer will im Wohnhochhaus leben? "Es sind meistens Paare", sagt Clausenius; "Dinks" - double income, no kids, also Doppelverdiener. Düsseldorf ist eine familienfreundliche Stadt, aber dass der Anteil der Familien an der Gesamtzahl der Haushalte bei unter 18 Prozent liegt, lässt sich nach dem Besuch des Wohnhochhauses gut nachvollziehen. Das Durchschnittsalter der neuen Bewohner liegt bei Mitte 40, der jüngste Erwerber ist 27, der älteste 70 Jahre alt. Rund ein Fünftel der Wohnungen ist an internationale Kunden gegangen, die meisten von ihnen sind Chinesen. Und die Japaner? Fehlanzeige.

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Foto: Meyer Schmitz Morkramer Architekten

Insgesamt leben hier nun Leute, die sich das schicke urbane Leben, das sich in Düsseldorf entwickelt, leisten können. Der Concierge gehört dazu. Der Service schlägt sich mit 50 Cent pro Quadratmeter in den Nebenkosten nieder. Leistungen: unter anderem Blumenkauf, Reservierungen (Konzert, Restaurant), Autowäsche und Reinigung.

(RP)
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