Pempelfort Die Blütezeit der Nebenstraße

Pempelfort · Stadtteil-Straßenfeste boomen: Auf der Schwerinstraße in Pempelfort gab es nun eine Premiere.

 Luftballonkünstler Radini formt verrückte bunte Hüte aus Luftballons. Seine Kreationen finden bei den Kindern reißenden Absatz.

Luftballonkünstler Radini formt verrückte bunte Hüte aus Luftballons. Seine Kreationen finden bei den Kindern reißenden Absatz.

Foto: Andreas Endermann

Ballons schmücken die Schwerinstraße, dazu hier und da ein Eiskübel voller Getränke wie vor dem Restaurant Fehrenbach, ein paar bunte Wimpel vor dem Keramikgeschäft Manufaktura - manchem Besucher war die Deko zu dezent. "Wir wussten gar nicht, dass hier ein Sommerfest ist", sagen die Freundinnen Beate und Heike aus Eller. "Aber die schönen Hinterhöfe kannten wir vorher nicht. Die schauen wir uns heute mal an."

Stand die Schwerinstraße lange Zeit im Schatten der gut frequentierten Einkaufsmeile Nordstraße, hat sie in den vergangenen Jahren enorm an Vielfalt gewonnen. Ausschließlich inhabergeführte Geschäfte und Boutiquen sind auf der kaum mehr als 100 Meter langen Straße vertreten - die meisten von ihnen konnten sich eine treue Stammkundschaft aufbauen. Nathalie Flörke zog vor einem halben Jahr mit ihrem Modegeschäft Mandalay von der Collenbachstraße her - und hatte die Idee zum Straßenfest in einem Viertel, in dem die Kollegen mehr Freunde als Konkurrenten sind. "Hier geht es nicht nur ums Verkaufen, Verkaufen, Verkaufen. Der Mensch an sich soll wieder im Vordergrund stehen - vor allem in Zeiten von Online-Shops", sagt Flörke. Für das Sommerfest hat sie ihre Tochter Mala und ihre Freundinnen als Models für die Herbst-Winter-Kollektion eingespannt - aus dem Bürgersteig wird kurzerhand ein Laufsteg.

Vor Manufaktura hat sich derweil eine kleine Menschentraube gebildet. Luftballonkünstler Radini formt verrückte bunte Hüte aus Luftballons. Die kleine Tochter von Beate Enderlein hat sich einen aufgesetzt. "Wir kommen jeden Samstag her", sagt Enderlein. "Schade nur, dass hier so viele Autos parken. Ein paar Stände auf der Straße hätte ich noch schön gefunden." Drinnen ist es da noch recht ruhig.

Den Schülerinnen Annemarie und Inga aus Düsseltal kommt das aber ganz gelegen - sie bemalen Keramiktassen. "Wir sind gerne kreativ und kommen oft her - der Max hat uns am Anfang aber geholfen", sagt Inga und meint damit Besitzer Max Ohagen. Ohne die Schwerinstraße wäre die Stadt trist, sagt er. "Wir beleben das Viertel und sind für die Nachbarn da."

Auch Familie Krönig aus Mörsenbroich kommt regelmäßig zum Einkaufen her. "Wir finden es einfach super; übersichtlich und total gemütlich. Besonders die netten Cafés."

(RP)
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