Düsseldorf Franklinstraße erinnert an Krieg und Zwangsarbeit

Pempelfort · Freitag wird in der VHS eine Ausstellung eröffnet. Und noch im Frühjahr soll der Ausbau der "Grünen Oase" beginnen.

 Arnold Igel freut sich, dass die Grüne Oase nun realisiert wird.

Arnold Igel freut sich, dass die Grüne Oase nun realisiert wird.

Foto: end

An der Franklinstraße geht es voran: Die Arbeiten für die "Grüne Oase", für die die dortige Bürgerinitiative "Pro Franklinstraße" seit Jahren kämpft, sind ein gutes Stück vorangekommen. Die maroden Kanäle und Leitungen unter der Erde - eine von der Stadt geforderte Voraussetzung für die Schaffung einer Grünanlage im vorderen Bereich des VHS-Gebäudes - sind beendet. Jetzt sollen nach Angaben der Initiative bald die Arbeiten für die eigentliche "Grüne Oase" im vorderen Bereich des Platzes vor dem VHS-Gebäude, dem Franklinhof, beginnen.

Für das Areal hatte die Gruppe ein Konzept entworfen und der Stadt vorgelegt. Das will die Verwaltung jetzt in abgespeckter Form - die Anlage darf nun nurmehr eine halbe statt der ursprünglich veranschlagten eine Million Euro kosten - umsetzen.

Baubeginn wird nach Angaben von Arnold Igel, dem Sprecher der Gruppe, im Frühjahr sein. Mit der Fertigstellung rechnet er für den Spätsommer. Die Initiative will deswegen diesmal erstmals kein Sommerfest ausrichten, sondern zu einem herbstlichen Erntedankfest einladen. Damit könnte zugleich die Inbetriebnahme der Grünen Oase gefeiert werden, die dann, wie die Mitglieder von "Pro Franklinstraße" hoffen, fertig gestellt sein wird.

Des weiteren will die Gruppe erreichen, dass das Areal nun auch offiziell in "Franklinhof" umbenannt wird: "Der Name ist inzwischen so gebräuchlich, weswegen wir die Bezirksvertretung 1 bitten wollen, die Anlage auch offiziell so zu benennen", sagt Arnold Igel. Die Anschriften und Hausnummern sollen sich dadurch allerdings nicht ändern.

Für den kommenden Freitag, 23. Januar, 11.30 Uhr, lädt die Volkshochschule Franklinstraße 41-43 zu einer Ausstellungseröffnung mit Gedenkfeier ein. Denn an diesem Tag ist es genau 70 Jahre her, dass durch Bombenangriffe viele Menschen an der Franklinstraße zu Tode kamen. In der Straße sowie im Luftschutzkeller der Franklin-Schule (dem heutigen VHS-Gebäude) starben damals 147 Menschen, darunter 74 ausländische Zwangsarbeiter sowie auch viele Kinder des damaligen Kindergartens. Wie Zeitzeugen berichten, war der Schulhof, wo heute die Grüne Oase geplant ist, übersät von Leichen. Keine der in der Straße lebenden Familien sei verschont geblieben, viele Häuser der Straße waren teil- oder komplett zerstört. In Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte sowie dem Stadtarchiv hat eine Projektgruppe der VHS Franklinstraße unter Leitung von Dagmar Gutheil die Ausstellung zur Rolle des Schulgebäudes als Lager für Zwangsarbeiter erstellt. Die Schau wird bis zum 28. Januar an der Franklinstraße und danach bis zum 13. Februar im Foyer der VHS am Bertha-von-Suttner-Platz zu sehen sein.

Die hundertjährigen Platanen auf dem Schulhof mitsamt der Baum-Installation von Bogomir Ecker haben übrigens den Pfingststurm unbeschadet überstanden.

(cz)
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