Pempelfort/Derendorf RRX: Lärmschutzwände für Derendorf

Pempelfort/Derendorf · Die Deutsche Bahn hat die Pläne für den Ausbau der Gleisstrecke zwischen Wehrhahn und Unterrath für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) vorgestellt. In Derendorf werden ein Gleis, mehrere Weichen sowie drei Lärmschutzwände gebaut.

Pempelfort/Derendorf: RRX: Lärmschutzwände für Derendorf
Foto: RP-Grafik

Für ihr Mammutprojekt - den Schnellzug Rhein-Ruhr-Express - muss die Deutsche Bahn auch auf dem Streckenabschnitt zwischen Wehrhahn und Unterrath einige Um- und Neubauten vornehmen. Die Maßnahmen seien aber im Vergleich zu einigen anderen Streckenabschnitten deutlich weniger umfangreich und aufwendig, eher "punktueller Art", wie RRX-Projektleiter Michael Kolle gestern bei der Vorstellung der Pläne sagte. Der Grund: Die Strecke ist vor Ort bereits sechsgleisig.

Der RRX soll die Großstädte an Rhein und Ruhr besser verbinden. Zum Beispiel soll vier Mal pro Stunde ein Schnellzug zwischen Düsseldorf und Köln verkehren, bislang gibt es nur zwei Fahrten. Damit die Züge vom Düsseldorfer Flughafen bis zur Einfahrt in den Düsseldorfer Hauptbahnhof eine höhere Geschwindigkeit erreichen können, seien im Bereich zwischen Wehrhahn und Unterrath im Wesentlichen Gleisanpassungen notwendig. So soll das etwa nördlich der Grashofstraße auf einer Länge von rund 110 Metern erfolgen. Wenn die Arbeiten vor Ort abgeschlossen sind, sollen die Züge dann schneller durch den Güterbahnhof Derendorf fahren können.

In Derendorf selbst sind die Arbeiten umfangreicher. So sollen auf der Westseite des Bahnhofs ein neues Gleis und Weichen gebaut werden, damit Güterzüge überholt werden können. Zurzeit sei das erst am Düsseldorfer Hauptbahnhof möglich. Da dort aber wiederum im Zuge des RRX-Projekts ein neuer Bahnsteig und neue Gleise für den Personenverkehr geschaffen werden sollen, sei ein Ersatzgleis notwendig.

Gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz haben die Anwohner am Derendorfer Bahnhof Anspruch auf Schallschutz: Auf der Ostseite des Bahnhofs sollen daher drei Schallschutzwände mit einer Höhe von sechs Metern und einer Länge von mehr als 700 Metern entstehen. Zudem ist auf einer Strecke von fast sechs Kilometern ein sogenanntes überwachtes Gleis geplant. Das bedeutet, dass die Bahn den Zustand der Schienen regelmäßig auf Unebenheiten überprüft und diese im Sinne einer Lärmminderung dann beseitigt.

Zudem muss die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben in etwa 120 Gebäuden vor Ort für passiven Schallschutz sorgen. Der Einbau neuer Fenster oder schallgedämmter Lüfter sei denkbar, sagt RRX-Projektleiter Michael Kolle. Dort, wo keine Baumaßnahmen durch die Bahn geplant sind, bestehe zwar kein Anspruch auf Schallschutzmaßnahmen. Teilabschnitte der Baulücken seien jedoch Bestandteil des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms des Bundes.

Ab kommendem Montag werden die Pläne für den Streckenabschnitt zwischen Wehrhahn und Unterrath im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung vorgestellt, im Amt für Verkehrsmanagement, aber auch online. Zudem bietet die Bahn vier Sprechstunden bis Ende dieses Monats an, in denen sich Düsseldorfer von Experten der Bahn die Pläne vorstellen lassen können. Düsseldorfer, die gegen die geplanten Arbeiten etwas einzuwenden haben oder eine Stellungnahme abgeben möchten, haben dafür bis zum 21. Dezember Zeit. Entgegengenommen werden diese allerdings nicht von der Deutschen Bahn, sondern von der Stadt und der Bezirksregierung Düsseldorf. Diese werden der Bahn dann nach Ende der sogenannten Einwendungsfrist die Mitteilungen weiterleiten. Die Bahn muss sich dann schriftlich dazu äußern. Frühestens in sechs Jahren sei mit einem Baubeginn zu rechnen.

(semi)
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