Pempelfort Theatermuseum schließt für Sanierung

Pempelfort · Das Theatermuseum muss voraussichtlich ab Mai des kommenden Jahres für rund ein Jahr seine Ausstellungssäle schließen. Der Grund ist, dass das Dach des historischen Hofgärtnerhauses im Hofgarten, in dem es sich befindet, saniert werden muss.

Ob das Museum sich überhaupt noch lange in dem Gebäude befinden wird, ist indes unklar: Politik und Stadtverwaltung beraten derzeit über Umstrukturierungen bei den Museen. Dabei könnte auch ein Umzug dieses Instituts anstehen - die hohen Kosten zur Unterhaltung und Sanierung der oftmals historischen Kulturgebäude sind ein wichtiger Punkt in der Diskussion. Angedacht ist eine Zusammenlegung des Theatermuseums mit dem Filmmuseum. Auf zusätzliche Arbeiten wie einen neuen Anstrich des Hofgärtnerhauses oder Umbauten zur Barrierefreiheit will die Stadtverwaltung deshalb zunächst verzichten.

Die CDU-Fraktion hatte im Kulturausschuss nach dem Stand der Planung gefragt. Sie bemängelt, dass die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP bislang nicht die angekündigte Transparenz in die Sanierung der Kulturbauten gebracht hat. Auch bei der Ampel räumt man ein, dass man noch Zeit braucht, um Klarheit darüber zu gewinnen, welche Museen und Bühnenhäuser bald saniert werden sollen.

Das Problem: Es existiert zwar bereits eine Liste mit möglichen und zum Teil dringenden Sanierungsvorhaben in einer Höhe von 80 Millionen Euro, von Schloss Benrath über das Opernhaus bis zum Schloss Jägerhof. Allerdings ist noch nicht geklärt, in welcher Reihenfolge die Politik die Arbeiten angehen will - und auf welche Vorhaben man vielleicht verzichten kann, wenn Museen zum Beispiel in einem Gebäude zusammengelegt werden.

Dazu kommt, dass die Ampel-Kooperation bis Ende des kommenden Jahres einen "Kulturentwicklungsplan" erarbeiten lässt, der unter breiter gesellschaftlicher Mitwirkung die Leitlinien für die Kulturpolitik der kommenden Jahre aufzeigen soll. Vom Ausgang dieses Prozesses ist auch abhängig, wie es mit den Spezialmuseen wie dem Theatermuseum weitergeht. Vorher wird man auf grundlegende Entscheidungen wohl verzichten.

Klar ist aber: Das Dach des Hofgärtnerhauses muss unabhängig von der künftigen Nutzung bald repariert werden, damit in dem historischen Gebäude nicht in der Folge weitere Schäden durch Nässe entstehen. Der Stadtrat hatte dafür im März bereits 1,8 Millionen Euro als Finanzierung in Aussicht gestellt. Bei der Planung stellte sich zudem heraus, dass die Leitungen saniert werden müssen. Bereits vorher, im Januar und Februar soll der Kanal vor dem Haus erneuert werden.

Das Museum kann während der Bauzeit zwar weiter die Räume im Erdgeschoss für Veranstaltungen nutzen. Die Säle für Ausstellungen allerdings müssen geschlossen werden, Verwaltung und Bibliothek ausziehen. Der langjährige Leiter Winrich Meiszies wird zum Zeitpunkt der Schließung in den Ruhestand gehen; es deutet sich an, dass der Leiter des Filmmuseums, Bernd Desinger, dann auch das Theatermuseum übernehmen wird.

Das Museum beleuchtet die Geschichte der Bühnenkunst mit starkem Bezug zu Schauspielhaus und Oper in Düsseldorf. Auch das Kom(m)ödchen hat dem Institut sein Archiv überlassen. Das Museum geht zurück auf Bestände der Düsseldorfer Schauspielhaus-Gründer Louise Dumont und Gustav Lindemann.

(arl)
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