Düsseldorf-Süd Protest gegen Verspätungen der S 6

Düsseldorf-Süd · Die ständigen Verspätungen auf der S-Bahn-Linie 6 sorgen für Unmut. Zwei Landespolitiker luden deshalb gestern zur Testfahrt. Die Bahn will bald die Züge erneuern, um die Strecke schneller zu machen.

 Noch müssen Zugreisende und Pendler in Benrath in die alten S-Bahn-Züge steigen. Weil es aber häufig zu Verspätungen auf der Strecke zwischen Köln und Ratingen kommt, will die Bahn die Züge erneuern.

Noch müssen Zugreisende und Pendler in Benrath in die alten S-Bahn-Züge steigen. Weil es aber häufig zu Verspätungen auf der Strecke zwischen Köln und Ratingen kommt, will die Bahn die Züge erneuern.

Foto: günter von ameln

Tausende Pendler aus dem Düsseldorfer Süden sind für ihren Weg zur Arbeit auf die S-Bahn-Linie 6 angewiesen. Seit langem gibt es Klagen über Verspätungen auf der Linie, die zwischen Essen und Köln verläuft und in Reisholz, Benrath, Garath und Hellerhof hält. Nun wollen zwei Landespolitiker Druck auf die Bahn machen, sich für die Strecke zu engagieren: Die SPD-Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt und Jens Geyer luden gestern Vertreter von Bahn, DB Region, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und dem Fahrgastverband ProBahn zur Testfahrt zwischen Ratingen und Monheim.

Im Düsseldorfer Süden wurde die Aktion mit Interesse verfolgt. SPD-Rathsherr Rajiv Strauß hatte noch gestern Morgen auf eine verspätete S6 gewartet. "Ich begrüße es, wenn an der Strecke etwas verbessert wird", sagt er. "Sie ist eine Hauptachse in der Region." Richard Wagner, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung 10, hält die S6 für ein "Dauerthema" im Düsseldorfer Süden, auch wenn sie in der vergangenen Zeit die Bezirksvertretungen nicht mehr beschäftigt hatte. Immer wieder hört Wagner Klagen über die Unzuverlässigkeit der Linie. "Wir haben den Eindruck, dass der Service der Deutschen Bahn ihren Kunden gegenüber hinterherhinkt."

Die Probleme mit der S6 sind auch bei den Verkehrsunternehmen bekannt: Der Qualitäts- und Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) zeigt seit Jahren Schwachstellen. Die S 6 ist demnach unzuverlässiger als andere S-Bahn-Linien. Die überdurchschnittlich großen Verspätungen ergeben sich zum Teil aus den relativ alten Zügen, die deutlich langsamer beschleunigten als auf anderen Linien eingesetzte Modelle, heißt es in dem Bericht. Auch Sitzkomfort und Erscheinungsbild in der S 6 lassen im Vergleich zu den neueren Zügen zu wünschen übrig.

Die Testfahrt in den Nachbarstädten brachte gestern keine überraschenden Erkenntnisse – zumindest aber bestätigte ein Vertreter der Deutschen Bahn, dass sich die Lage langfristig bessern soll und die Uraltbahnen auf der S6-Strecke ausgetauscht werden sollen. Demnach werden neue Züge für andere S-Bahnstrecken ab Ende 2014 geliefert. Dann werden die etwa drei Jahre alten Vorgängermodelle auf die S6-Gleise geschoben, so Jochen Geis von der DB Regio.

Im Düsseldorfer Süden hat die Bahn zuletzt in den S-Bahnhof Hellerhof investiert, dessen Umbau im Spätsommer abgeschlossen werden soll. Ab 2015 soll dann in Benrath umgebaut werden. Für mehr als 2,1 Millionen Euro sind unter anderem die Erhöhung der Bahnsteige und die Modernisierung der unbeliebten Personenenunterführung vorgesehen. Keine Sanierung plant die Bahn bislang für die Bahnhöfe in Holthausen und Reisholz, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.

(RP)
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