Rath Familienzentrum öffnet sich zum Stadtteil

Rath · Das Rather Zentrum erhält einen Neubau. Die hellen Räume sind vielseitig nutzbar. Außerdem ist das Gebäude leichter zu finden.

 Die Architekten Thomas König und Hiltrud Köhne betrachten vor dem Familienzentrum die Pläne.

Die Architekten Thomas König und Hiltrud Köhne betrachten vor dem Familienzentrum die Pläne.

Foto: Anne Orthen

Sechs Jahre lang wurde der Neubau für das Rather Familienzentrum (RFZ) geplant. Im vergangenen Herbst war dann endlich Baubeginn. Seitdem wächst das zweigeschossige Gebäude am Rather Kreuzweg 43 rasant in die Höhe. Inzwischen ist der Rohbau abgeschlossen, die Leitungen sind verlegt und die Fenster eingebaut. Im nächsten Schritt werden die Wände verputzt, der Estrich aufgebracht und die Heizungen installiert. Die Einweihungsfeier ist bereits am 30. Oktober geplant, wenn das Zentrum sein zehnjähriges Bestehen feiern kann.

Das Besondere an dem Neubau ist, dass darin das alte Pfarrzentrum der Ortskirche Zum Heiligen Kreuz integriert wurde. Der Pfarrsaal blieb erhalten, wird aber heller gestaltet und kann künftig auch von den vier Trägern des Zentrums mitgenutzt werden. Gruppen wie der Seniorenclub oder die Lebensmitteltafel Rathgeber soll dort zudem weiter ihre Angebote machen können. Um dabei flexibel zu sein, wird es möglich sein, den Saal bei Bedarf in zwei Räume zu teilen.

Kernstück der Einrichtung wird ein großes eingeschossiges Foyer sein, das dem Saal vorgelagert ist und als Eingangsbereich dient. Dort wird ein Café eingerichtet, das ein Zentrum der Kommunikation und des Austauschs bilden soll. "An das Foyer schließt sich eine 85 Quadratmeter große Außenterrasse an. Damit öffnet sich das Zentrum zum Stadtteil", sagt Architektin Hiltrud Köhne. Das ist ein großer Vorteil, denn bisher lag das Familienzentrum weit von der Straße zurückgesetzt und wurde deshalb nicht gut wahrgenommen. "Damit wird auch die Schwelle niedriger, uns aufzusuchen", sagt Heiner Coenen vom Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM). Der Dienst ist einer der vier katholischen Träger, die dort zusammenarbeiten.

Beteiligt sind darüber hinaus der Caritasverband, das ASG-Bildungsforum und die Pfarre St. Franziskus-Xaverius (SFX). Sie bieten verschiedene Leistungen wie Beratungen, Gesundheitskurse und Kulturangebote an und können zudem auf viele Angebote ihrer Organisationen zurückgreifen. Diese Struktur ist einmalig, weshalb auch immer wieder Fachleute aus ganz Deutschland anreisen, um sich die Einrichtung vorstellen zu lassen.

"Die neuen Räume werden auf alle Fälle für unsere Nutzer eine Verbesserung sein, wenn man alleine an die Sanitäranlage denkt. Zudem ist das Gebäude komplett barrierefrei geplant und bietet ein schöneres Ambiente", sagt Alexander Grunwald, der zuständig für die Stadtteilarbeit im Familienzentrum ist. Als großer Vorteil wird auch angesehen, dass dann die Erziehungsberatungsstelle der Caritas, die aus Platzgründen bisher an der Westfalenstraße untergebracht war, in das neue Gebäude mit einziehen kann. Denn Vernetzung sieht das RFZ als zentrales Thema. Deshalb sei es wichtig, die Wege möglichst kurz zu halten.

Rund 1,8 Millionen Euro wurden für die Baukosten veranschlagt. "Eventuell wird es etwas teurer, da Leitungen und Rohre im Bestandsgebäude, von denen wir das nicht angenommen hatten, doch ersetzt werden mussten. Außerdem sind wir bei Ausschachtungsarbeiten auf alte Fundamente gestoßen, deren Beseitigung zusätzliche Kosten verursacht", sagt Architekt Thomas König.

(brab)
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