Rath Fehlende Geburtsurkunde sorgt für finanzielle Probleme bei Familie

Rath · Am 17. November 2017 ist die Tochter von Dennis Langenfeld im Marien Hospital in Pempelfort geboren worden. Doch eine Geburtsurkunde seiner Tochter hat der junge Vater noch immer nicht.

"Wenige Tage nach der Geburt bin ich beim Standesamt gewesen, um die Geburtsurkunde und die Vaterschaftsanerkennung zu beantragen. Die Gebühren dafür habe ich direkt in bar bezahlt", sagt Langenfeld. Die Anerkennung für die Vaterschaft war notwendig, weil er mit der Mutter von Nora nicht verheiratet ist.

Dass sie die Geburtsurkunde immer noch nicht haben, wird für die Familie, zu der auch noch der zweijährige Amir gehört, zu einem immer größeren Problem. Vor allem finanziell. "Ohne die Geburtsurkunde konnten wir bislang weder Kinder- noch Elterngeld beantragen", sagt Langenfeld.

Und da er und Noras Mutter momentan von Hartz-IV leben müssen, steht ihnen ohnehin nicht viel Geld zur Verfügung. "Wir mussten auch schon einen Impftermin von Nora verschieben, weil uns das Geld dafür fehlte", sagt Langenfeld.

Bei der Stadt ist man ratlos, wieso die Geburtsurkunde noch nicht bei den Eltern eingetroffen ist. Am 23. November, also sechs Tage nach der Geburt, seien die Daten dem Standesamt vom Krankenhaus mitgeteilt worden. "Am 8. Dezember ist die Urkunde ausgestellt worden", sagt Stadtsprecher Michael Bergmann. "Und am 11. Dezember haben wir sie an die Eltern verschickt." Dort sei sie jedoch nie angekommen, beteuert Langenfeld. Es bleibt also fraglich, wo die Geburtsurkunde abgeblieben ist. Die Urkunden werden nach Angaben der Stadt nicht per Einschreiben, sondern mit der normalen Post verschickt.

Zwar könnten Geburtsurkunden beliebig oft ausgestellt werden. "Sie müssen dann aber entsprechend bezahlt werden", sagt Bergmann.

Geburtsurkunden für Anträge auf Kindergeld oder Elterngeld sind allerdings besonders gekennzeichnet und werden grundsätzlich nur einmal ausgestellt. "Dadurch soll Missbrauch vermieden werden", erklärt Bergmann. Notfalls könne zwar auch für diese Urkunden Ersatz ausgestellt werden. Für Eltern wie Dennis Langenfeld und seine Partnerin ist dies jedoch nur ein kleiner Trost. Denn sie müssen die Kosten tragen, obwohl sie ohnehin schon mit wenig Geld auskommen müssen.

(ate)
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