Rath Kamel soll zum Pfarrfest kommen

Rath · Am Wochenende wird in Oberrath das 25. ökumenische Pfarrfest gefeiert. Es gilt gleichzeitig auch als Stadtteilfest, denn zahlreiche Gruppen aus Rath beteiligen sich.

Die gemeinsame Arbeit über viele Jahre hinweg hat den Pfarrfestausschuss für das ökumenische Gemeindefest von Rath zu einer gut funktionierenden Gemeinschaft geprägt. Wer den Vorbereitungssitzungen beiwohnt, kann deshalb oft nur erahnen, was dort gerade verhandelt wird, so wenige Worte sind dafür nötig. Mit der Frage "Helmut, alles wie immer?" und der Antwort "Ja, alles wie immer" wird etwa der gesamte Bierwagenbetrieb abgehakt. "Ich habe das große Glück, auf ein Team zurückgreifen zu können, bei dem jeder seit Jahren einen Aufgabenbereich übernommen hat, der nicht mehr neu verhandelt werden muss", sagt Jörg Landtau, der mit Bine Bierekoven das Organisationsteam leitet.

In diesem Jahr allerdings gibt es einiges neu zu besprechen, denn das Fest der katholischen Gemeinde St. Josef und der evangelischen Oster-Kirchengemeinde mit der Ortskirche Trinitatis wird zum 25. Mal gemeinsam gefeiert. Daher soll den Besuchern am 3. und 4. September mehr als sonst geboten werden; dafür wurde sogar die Kooperation mit anderen Rather Institutionen ausgebaut. So ist das Fest erstmals auch die Eröffnung der 4. Rather Kulturwochen, die vom Rather Familienzentrum organisiert werden. Am Samstag wird dazu ab 18.30 Uhr die Cover-Band "Tonkost" auftreten und Hits aus rund 50 Jahren Rock- und Pop-Geschichte präsentieren. Am Sonntag gehören zum Kultur- und Bühnenprogramm Auftritte des Zauberers Radini und der Düssel-Akkordeons.

Daneben wird es etwa Spiele für Kinder, eine Tombola mit 1500 Preisen, ein Kinderspielzeug-Trödelstand, eine Kinder-Tanzgruppe, eine Hüpfburg und vielfältige Speisen und Getränke geben. In der Kirche wird eine Ausstellung mit zahlreichen Fotos aus vergangenen Jahren gezeigt. Wer will, kann sich von Manfred Zimmermann, der die Schau zusammengestellt hat, die Motive erklären lassen. "Als ein besonderer Höhepunkt wird diesmal ein Kamel zu Besuch kommen, mit dem man sich fotografieren kann und auf dem Reiten möglich ist", sagt Landtau. Um das Tier, das auch nur zwei Stunden im Dienst ist, zu schonen, wird zum Besteigen eine Treppe eingesetzt. Dadurch muss das Kamel nicht jedes Mal in die Knie gehen. "Man hat uns versichert, dass solch ein Einsatz kein Problem für Kamele darstellt, die ja in ihren Heimatländern als Arbeitstiere eingesetzt werden. Die Besitzer werden dazu auch gerne auf unserem Fest Auskunft geben."

Kernanliegen des großen Festes ist der Austausch und das gute Miteinander im Stadtteil - und da spielt es in Rath schon lange keine Rolle, welche Konfession der andere angehört. "Als ich 2003 nach Rath kam, war ich erstaunt über diese Art der Zusammenarbeit. Dass Gemeinden ein ökumenisches Fest gemeinsam feiern, kannte ich in dieser Form noch nicht", sagt Pfarrer Alfred Geibel. Nicht viel anders ist es dem Gemeindereferenten Georg Wiesemann ergangen. "In Rath wird ganz selbstverständlich die Ökumene praktisch gelebt und nicht nur darüber gesprochen." Bine Bierekoven findet das alles gar nicht so besonders: "Wir sind schließlich alle Christen." Zumal sie mit der Ökumene groß geworden ist. "Meine Mutter war Protestantin und mein Vater Katholik. Und ich bin Protestantin und mit einem Katholiken verheiratet."

(brab)
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