Rath Neue Bäume für den Aaper Wald

Rath · Für den Bau einer Pipeline mussten vor zwei Jahren 440 Bäume in dem Forst gefällt werden. Diese wurden nun durch heimische Gehölzarten ersetzt.

 Der Blick von der Fahneburgstraße aus zeigt, wie vor eineinhalb Jahren die Bautrasse angelegt, zahlreiche Bäume gefällt wurden.

Der Blick von der Fahneburgstraße aus zeigt, wie vor eineinhalb Jahren die Bautrasse angelegt, zahlreiche Bäume gefällt wurden.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Gründezernentin Helga Stulgies hat sich gestern einen Eindruck von der Wiederaufforstung einer Trasse im Aaper Wald gemacht, die für die Erneuerung einer Gasleitung der Firma Open Grid Europe aus den 1930er Jahren freigeschlagen werden mussten. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Insgesamt wurden rund 1360 Sträucher und Wildobstgehölze und 48 Solitärbäume gepflanzt", sagt Stulgies.

Die Pflanzen sollen 440 Bäume ersetzen, die für den 2,5 Kilometer langen Leitungsbau zwischen der Straße Am Bauenhaus und der Fahneburgstraße gefällt werden mussten. Das hatte vor zwei Jahren zu großen Protesten, Unterschriftensammlungen und einer Demonstration geführt, zumal ursprünglich 500 Bäume mit einem Stammdurchmesser von mehr als 20 Zentimetern und ungefähr 150 kleinere Bäume für die Trasse weichen sollten. Nach den starken Protesten der Bürger, der Baumschutzgruppe Düsseldorf und seitens der Politik hatte ein externes Gutachterbüro dann aber ein neues Konzept entwickelt, das zum Erhalt von 158 Bäumen führte.

"Das keine weiteren Bäume während der Bauarbeiten geschädigt wurden, lag bestimmt auch an der ökologischen Baubegleitung. Diese war während der Bauzeit immer vor Ort und hat den Baumschutz kontrolliert", sagt Stulgies. Damit haben sich die Befürchtungen vieler Bürger nicht erfüllt, dass später doch noch mehr Bäume gefällt werden müssten. Sicherheitshalber wurden aber alle Bäume, die sehr nahe an der Baustelle standen, durchnummeriert. "Diese Bäume wurden schon mehrfach begutachtet und sollen auch in den nächsten Jahren auf mögliche Folgeschäden hin untersucht werden", sagt Förster Jürgen Schultze.

Der gesetzlich vorgeschriebene Schutzstreifen der Gasleitung muss 5,70 Meter umfassen. Deshalb wurde ein Wanderweg über der Gasleitung angelegt, um dadurch möglichst viel Raum für die Wiederbepflanzung zu erhalten.

Entlang der Wege wurden in enger Absprache mit dem Gartenamt fast nur heimische Gehölze nachgepflanzt. Dazu gehören die Arten Wildkirsche, Speierling, Haselnuss, Weißdorn, Feldahorn und Vogelbeere. "Wir sehen das als Chance an, den Bestand anzureichern", sagt Stulgies. Vor vielen Jahren nach Deutschland exportierte Arten wie die amerikanische Roteiche sollen nach und nach aus dem Wald verschwinden. Im Mai waren zwar bereits mit der Wiederherstellung der Wege die Bauarbeiten offiziell abgeschlossen worden. Die Wiederbepflanzung konnte aber jetzt erst erfolgen, da in der warmen Jahreszeit ein Anwachsen von neu gepflanzten Bäume schwierig ist. Bewusst wurden aber auch Flächen nicht bepflanzt, damit sich der Wald dort selber entwickeln kann. "Es war erstaunlich, wie schnell die Trasse wieder grün war", sagt Schultze.

Neben der Wiederbepflanzung der Trasse hat das Unternehmen Open Grid Europe auch rund 100 alte Biotopbäume im Aaper Wald ausgewiesen, die nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt werden, somit beliebig alt werden dürfen und Tieren und Insekten als Heim dienen sollen. Außerdem wurde bereits am ehemaligen Truppenübungsplatz Gruitersaap ein 1,5 Hektar großes Gelände mit rund 7500 Setzlingen aufgeforstet, da ja entlang der Trasse nur 48 Bäume nahgepflanzt wurden.

(brab)
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