Reisholz Der Orient mitten in Reisholz

Reisholz · 36 Profis und Laien boten unter Leitung von Ophelia Dahlhaus eine mitreißende Show.

 Übertrafen die Erwartungen ihrer Zuschauer: Tänzerinnen, die den Saal des Bürgerhauses in eine orientalische Bühne verwandelten.

Übertrafen die Erwartungen ihrer Zuschauer: Tänzerinnen, die den Saal des Bürgerhauses in eine orientalische Bühne verwandelten.

Foto: Andreas Endermann

Ein Feuerwerk an Farben, Musik und Tanzfreude erlebten am Samstag Besucher des 13. Orient-Festes im Saal des Bürgerhauses Reisholz in der Kappeler Straße. Mit 160 Gästen sind an diesem Abend sämtliche Plätze besetzt. 36 Laien und Profis bieten unter der Leitung der Düsseldorfer Tänzerin und Tanzlehrerin Ophelia Dahlhaus eine mitreißende Show. Im Saal vermitteln zahllose Leuchtpunkte an Decke und Wänden den Eindruck eines Sternenzeltes. Kombiniert mit dem satt-roten Bühnenvorhang unterstreichen sie den reizvollen Effekt des 1001-Nacht-Ambientes.

"Es geht bei den Themen um Liebeskummer und um Liebe im Allgemeinen", sagt Ralf Berghoff von der Agentur D-Artists, der launig und inhaltsreich durch das fast zweieinhalbstündige Programm führt. Ophelia Dahlhaus eröffnet selbst den Tanzreigen mit einer modernen Version. "Rad Dadi" - "Hau ab", heißt der Titelsong, der sich in ihren Gesten widerspiegelt. Opulente Farben, fantasievolle Choreographien und eine musikalisch faszinierende Bandbreite - von Hip-Hop bis hin zu Tangoklängen auf dem Akkordeon und spanischen Flamenco-Elementen - fesseln die Gäste. Orientalisch bleibt es dabei immer. Zwei ältere Damen aus dem Lore-Agnes-Haus fühlen sich in eine andere Welt versetzt. "Am liebsten will ich immer hierbleiben", scherzt Marina Sejdini. "Dass die Tänzer einem hier so nahe kommen, das gefällt mir", meint Hedwig Hertlein zu ihrem exponierten Platz in der ersten Reihe am Rande der Tanzfläche.

Die Gruppe "Azizam" bietet in ihren Kostümen eine Augenweide: Gold, Silber, Pailletten, Perlen und Münzen schillern an Gürteln, Hüften, Bustiers und fließenden fürstlichen Gewändern. In ihrer klassischen persischen Vorführung tanzen die Hände ein eigenes Ballett. Sie übernehmen lebhaft und anschaulich das Erzählen einer Geschichte - natürlich von der Liebe. "Oceanheart" - der einzige Tänzer an diesem Abend - verzaubert das Publikum mit seinem Phönixtanz: kraftvoll und melancholisch zugleich. Der rasante Wirbel seines riesigen feuerroten Tuches lässt ihn auch optisch mit diesem symbolischen Feuer verschmelzen. Das Damen-Quartett von "Traumzeit" fetzt förmlich über das Parkett. Orient modern: vier Damen mit Hut, in Anzug, Schlips und Kragen bieten Energie pur zu dem Song "Everybody needs somebody". Die Formation "Rakszack" beeindruckt nicht allein mit Rhythmik und Bewegung. Die Tänzerinnen balancieren einen schweren Säbel auf dem Kopf. Das ist verknüpft mit den schwierigen choreographischen Elementen geradezu artistisch.

Annette und Josef Bonnk sind zufällig beim Orient-Fest gelandet. Die beiden Münsterländer sind zu Besuch bei Freunden und wurden überrascht. "Diese Bewegungen haben eine ganz eigene Klasse, auch die Kostüme und die Musik sind toll", meint Josef Bonnk. "Das Fest hat unsere Erwartungen übertroffen", sagt Annette Bonnk begeistert. "Das wär' auch was für mich", setzt sie hinzu. Düsseldorfer und Münsterländer sind sich einig: Das ist im nächsten Jahr unbedingt eine Wiederholung wert.

(RP)
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