Reisholz Eine Parade bei schönstem Sommerwetter

Reisholz · Reisholzer Schützen ziehen durch den Stadtteil. Hans Konrad Heinemann und Karlheinz Clemens sind seit 60 Jahren dabei.

Größer hätte der Kontrast zum vergangenen Jahr kaum sein können. "2014 hat es bei unserem Schützenfest geregnet und gestürmt, jetzt ist es sonnig und warm. Das freut uns sehr", sagt Markus Noth, Sprecher des St. Sebastianus Schützenvereins Reisholz. Das neue Königspaar Benjamin Schmitz und Beatrice Kleiner ist seit Samstag im Amt und durfte gestern direkt die Parade auf der Henkelstraße abnehmen.

Die neue Klompenkönigin Monika Müller haben die Schützen am Freitag ermittelt. Sie wird das Amt mit ihrem Ehemann Dieter bekleiden. Die beiden sind in der Karnevalsgesellschaft Jrön Wisse Jonges in Eller aktiv und den Reisholzer Schützen eng verbunden. Leonie Güldenmeister ist Pagenprinzessin, bei den Jungschützen errang Sebastian Schmitz den Titel des Prinzen, seine Begleiterin ist Maren Fietkau.

Dass das Amt des Prinzen vergeben wird, ist für die Reizholzer Schützen inzwischen selbstverständlich. Zu verdanken haben sie das einem Schwung junger Männer, die 1955 dem Verein beigetreten sind. "Der Vater eines Freundes war damals Schützenchef. Also bin ich mitgegangen zum Fest", erinnert sich Karlheinz Clemens. Doch bei dem Besuch des Festes blieb es nicht. Schnell entschlossen sich Clemens und sein Freund, selbst Schützen zu werden - und fragten im Freundeskreis, wer noch Lust hätte, mitzumachen. "So kamen zehn, zwölf Jungen zusammen. Wir waren damals alle 18 und kannten uns aus der Schule beziehungsweise der Katholischen Jugend", sagt Clemens. Er und Heinemann feiern nun die 60-jährige Mitgliedschaft. Sie stellten damals das Vereinsleben etwas auf den Kopf: Statt sich einer der bestehenden Kompanien anzuschließen, gründeten die Freunde ihre eigene, die Junge Reserve.

Clemens wurde 1956 der erste Prinz des Regiments, Heinemann sein Nachfolger. Ein Leben ohne den Schützenverein ist für die beiden seitdem kaum denkbar. "Wir hatten Spaß am Schießsport, vor allem aber am großen Zusammenhalt unter den Kameraden", sagt Heinemann. Mit 24 Jahren wechselten sie in die Reserve-Kompanie der Erwachsenen, übernahmen schnell hohe Posten. Beide hatten jahrzehntelang verschiedene Vorstandsposten inne, sei es als Kassierer oder als Schießwart. Und auch die Frauen unterstützen den Verein: Inge Clemens war die erste Frau, die für ihr Engagement mit dem Stadtorden ausgezeichnet wurde.

(arm)
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