Reisholz HipHop sieht nur einfach aus

Reisholz · Im Bürgerhaus Reisholz trainieren jede Woche Jungen und Mädchen und Anleitung von Tanzpädagogin Viola Vormann und lernen die richtigen Bewegungen. Am 1. und 2. März tritt die Gruppe im Tanzhaus NRW auf.

 Auch wenn die Bewegungen lässig und spontan wirken - beim HipHop-Gruppentanz muss jede Bewegung genau sitzen. Das üben die Kinder regelmäßig.

Auch wenn die Bewegungen lässig und spontan wirken - beim HipHop-Gruppentanz muss jede Bewegung genau sitzen. Das üben die Kinder regelmäßig.

Foto: Olaf Staschik

Im Saal des Bürgerhauses Reisholz sind Tische und Stühle zur Seite geschoben, laute Musik füllt den Saal, zwei Gruppen Kinder stehen sich im großen Abstand gegenüber. "Und es geht los", ruft Tanzpädagogin Viola Vormann laut und klatscht in die Hände. Zehn Kinder zwischen neun und zehn Jahren jung stürmen im rhythmischen Gleichschritt aufeinander zu, fast so als wollten sie sich umrennen. Die Arme schwingen im Gleichklang mit. Fast eine Nasenlänge voneinander entfernt bleiben sie abrupt stehen und verschränken ihre Arme.

"Wenn ihr euch gegenübersteht, dann schaut euch in die Augen", korrigiert Viola Vormann. "Und jetzt das Ganze rückwärts". Die Schrittfolgen sind nicht unbedingt synchron, und der eine oder andere tanzt tatsächlich aus der Reihe, aber genau daran wird regelmäßig gearbeitet. "Wenn jeder sich wichtig nimmt, dann können wir als Gruppe nicht auftreten", mahnt Vormann zum Einklang. Auch das gehört zum HipHop - wenn nicht gerade Freestyle angesagt ist. "Es ist der Volkstanz unserer Zeit", erklärt Tanzpädagogin Vormann vom Tanzhaus NRW die Faszination der Jugendlichen - Mädchen wie Jungen.

"Wir lernen coole Moves, das sind Tanzschritte, und die Lehrer sind nett", erklärt die zehnjährige Ann. Jamal schaut schüchtern auf den Boden und meint, HipHop sei toll und er sei hier "um 'was zu lernen". Genau darum geht es einmal wöchentlich nach den Schulstunden im Bürgerhaus Reisholz das Lernen, allerdings betrifft das nicht allein die Tanzschritte. "Die Kinder sollen nicht nur herumhüpfen, sondern tanzen. Dafür müssen sie sich konzentrieren, ruhig sein, zuhören und aufeinander achten", erklärt Queen Drews vom Bürgerhaus Reisholz pädagogische Elemente des Projektes, die für sie ebenso wichtig sind wie fetzige Bewegungsabläufe. Doch auch die sind nicht einfach. Die Bewegungen müssen richtig koordiniert werden - und die Erkenntnis "wir sind ein Team und ich muss auch gucken, was der andere macht" gehört auch dazu", erklärt Drews. Ziel ist der Einklang der Choreographie und das Durchhalten des Trainings bis zum Auftritt.

Vor Publikum, ausgestattet mit einheitlichen T-Shirts, habe das Tanzen noch einmal eine besondere Qualität. "Die Eltern sind begeistert, wenn sie sehen, welche tollen Bewegungen ihre Kinder inzwischen können. Und wenn dann auch noch der Applaus kommt und lautstark eine Zugabe gefordert wird, stärkt das enorm das Selbstbewusstsein der Kinder", erzählt Queen Drews begeistert. Der nächste Auftritt steht auch kurz bevor: Am 1. und 2. März präsentieren die coolen Tänzer ihr Können im Tanzhaus NRW an der Erkrather Straße vor Publikum.

Finanziert wird das HipHop-Projekt aus den Mitteln von Chance Tanz, einem Angebot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Als Kooperationspartner haben sich das Tanzhaus NRW, das Bürgerhaus Reisholz und die benachbarte Elisabeth-Schule zusammengetan.

(bgw)
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