Reisholz Sport für jeden Hund

Reisholz · Die Ortsgruppe Benrath-Reisholz des Schäferhunde-Vereins feiert dieses Jahr ihr 90-jähriges Bestehen.

 Inzwischen gibt es in der Ortsgruppe Benrath-Reisholz des Vereins für Deutsche Schäferhunde auch andere Rassen. Alle Halter sind mit ihren Hunden willkommen.

Inzwischen gibt es in der Ortsgruppe Benrath-Reisholz des Vereins für Deutsche Schäferhunde auch andere Rassen. Alle Halter sind mit ihren Hunden willkommen.

Foto: Olaf Staschik

Denise Winkler steht auf der Wiese und blickt auf ihre Hündin Cara herab. Dann geht Winker einige Schritte rückwärts und bleibt wieder stehen. Cara folgt ihr, setzt sich vor sie und blickt ihre Besitzern erwartungsfroh an. "Und, was darf ich als Nächstes machen?", scheint ihr Blick zu sagen.

17 Monate ist Cara erst alt, doch sie und Denise Winkler sind bereits ein eingespieltes Team. Seit Cara ein Welpe ist, kommt Winkler regelmäßig mit ihr zum Hundeübungsplatz an der Bonner Straße.

Es ist nicht der erste Hund, mit dem die 24-Jährige dort trainiert. "Mein Vater ist Vorsitzender und bereits seit etwa 30 Jahren im Verein aktiv. Ich bin zwar mit Hunden aufgewachsen, aber so richtig interessiert dafür habe ich mich erst mit 15", erzählt sie. Inzwischen folgt sie den Fußstapfen ihres Vaters Ralf und ist Ausbildungswart bei der Ortsgruppe Benrath-Reisholz des Vereins für Deutsche Schäferhunde. Dieses Jahr feiert der Verein seinen 90. Geburtstag. Vieles hat sich seit der Gründung geändert. Längst dürfen auch Besitzer anderer Hunderassen Mitglied werden. Von reinrassigen Schäferhunden über Mischlinge bis hin zu Boxern oder Exoten wie einem italienischen Wasserhund ist alles vertreten.

Die Winklers finden es für alle Hunde wichtig, sie so früh wie möglich mit anderen Hunden zu sozialisieren und ihnen gewisse Kommandos beizubringen. "Als ich in den 80er Jahren angefangen habe, die Hunde zu trainieren, waren die Methoden leider noch anders", erinnert sich Ralf Winkler. "Heute weiß man, dass Zwang nicht viel bringt. Es ist so einfach, dem Tier etwas durch positive Verknüpfungen beizubringen." Deswegen werden die Hunde spielerisch trainiert. Die Tiere sollen Spaß an den Aufgaben haben.

Winkler weiß aus Erfahrung, dass das funktioniert: "Wenn unsere Mitglieder auf den Parkplatz fahren, freuen sich die Hunde bereits im Auto wie verrückt, weil sie wissen: Es geht auf den Übungsplatz." Durch die Übungen werden die Hunde im Alltag folgsamer, das Vertrauen zum Halter wächst. Wer will, kann nach der Begleithunde-Prüfung mit dem Hundesport weiter machen. So wird beim Schutzhunde-Sport zum Beispiel ein Raubüberfall nachgespielt: Der Hund muss den Täter suchen und ihn durch Bellen anzeigen. Versucht dieser wegzulaufen, muss er ihn stellen. "Für Außenstehende wirkt es manchmal so, als seien die Hunde aggressiv, dabei ist das Gegenteil der Fall. Sie lernen, auch in Stresssituationen ruhig zu bleiben und aufs Wort zu hören - und eben nicht zu beißen", erläutert Denise Winkler. Als Ausbildungswart achtet sie sehr darauf, dass es den Tieren gut geht. Deswegen bittet sie jeden, der mit dem Hundesport anfangen möchte, das Tier röntgen zu lassen. "Hunde leiden still. Sie wollen ihrem Besitzern gefallen und tun fast alles dafür - selbst, wenn die Knochen schmerzen. Deswegen wollen wir sicherstellen, dass wir sie nicht falsch oder zu viel belasten." Doch beim Schäferhundeverein dreht sich nicht alles um die Vierbeiner.

Auch das menschliche Miteinander soll nicht zu kurz kommen. Grillabende, Feste, Seminare - irgendetwas steht immer auf dem Programm. Zum 90. Geburtstag hatten die Mitglieder einen "Tag des Hundes" mit verschiedenen Ausstellern auf dem Gelände organisiert. "Das ist so gut angekommen, dass wir für 2016 eine ähnliche Aktion planen", sagt Winkler erfreut.

(arm)
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