Stadtmitte 70-jähriger Serienbetrüger soll ins Gefängnis

Stadtmitte · Nach drei Herzinfarkten soll ein 70-jähriger Serienbetrüger nach neuen Straftaten jetzt doch ins Gefängnis. So hat nun das Amtsgericht entschieden und eine früher zur Bewährung ausgesetzte Strafe von zwei Jahren auf zwei Jahre und acht Monate erhöht. Anhand seines Geständnisses wurde er damit für drei neuerliche Betrügereien schuldig gesprochen. So hatte er laut Urteil auch Geldgebern, die ihr Vermögen bei windigen Kapitalanlagen verloren hatten, gegen "Provision" zugesichert, er könne ihr Geld wieder beschaffen.

Mit abenteuerlichen Tricksereien hatte der vielfach Vorbestrafte vor vier Jahren sogar die Landes-SPD in eine schwere Klemme gebracht und eine Durchsuchung der Düsseldorfer Parteizentrale ausgelöst. Damals gab er an, er habe als Wahlkampfhelfer für einen Ex-Regierungspräsidenten bis zu 50.000 Euro aus frisch erbeuteten Betrugsgeldern in dessen Landtagswahlkampf gesteckt. Der (trotzdem gescheiterte und inzwischen pensionierte) Politiker hatte als Zeuge damals versichert, nur 9500 Euro vom Angeklagten als Spende erhalten zu haben. Dass der SPD-Mann gar zur Büroeröffnungs-Party des Angeklagten an der Kö vorbeikam und vom kriminellen Vorleben seines Wahlkampfhelfers nichts geahnt habe, stieß damals bei Richter und Staatsanwalt auf Skepsis. Widerlegen ließ sich diese Darstellung nicht.

Für seine damaligen Schwindeleien mit zwei Jahren Bewährungsstrafe belegt, hat der Senior-Betrüger kurz danach aber wieder Geldanlegern erklärt, er könne im Ausland geparkte, einst verlorene Anlagegelder ganz leicht wieder beschaffen. Von einer weiteren Bewährungs-Chance konnte für die Richter daher jetzt keine Rede mehr sein. Ob der 70-Jährige die Haftstrafe antreten muss, ist noch ungeklärt.

(wuk)
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