Stadtmitte Banker soll Kundin betrogen haben

Stadtmitte · Anlageberater zweigte laut Anklage 50.000 Euro für sein Privatkonto ab.

Eine Millionen-Abfindung für eine frühere Kö-Händlerin soll einen Anlageberater dreifach zum Betrug verlockt haben. So lautet die Anklage gegen den 63-Jährigen, über die das Amtsgericht am Mittwoch (11 Uhr, Saal 1.103) verhandelt. 50.000 Euro aus dem Vermögen der heute 84-jährigen Kauffrau soll der Mann für sich abgezweigt haben.

Vor mehr als 20 Jahren hatte die Inhaberin eines Antiquariats ihr lukratives Ladenlokal an der Kö geräumt, obwohl sie noch einen Mietvertrag für mehrere Jahre besaß. Als Abfindung für die Geschäftsaufgabe bekam sie den stolzen Betrag von zwei Millionen D-Mark von ihrer Vermieterin. Zwei Jahre danach, so die Anklage, gab die Kauffrau ihre Geldgeschäfte in die Hände des jetzt beschuldigten Bankers. Dieser war zunächst bei der Kö-Filiale einer Frankfurter Großbank tätig, wechselte später zu einem anderen Geldinstitut an der Berliner Allee.

So zufrieden war die Ex-Antiquarin mit der Beratung des Angeklagten, dass sie ihm trotz seines Bankwechsels treu blieb. 2008 soll sie ihren Kindern erklärt haben, sie brauche deren Hilfe bei Geldangelegenheiten nicht mehr und fühle sich beim Angeklagten "gut aufgehoben". Eine Nachprüfung soll später jedoch ergeben haben, dass der Vermögensberater nicht nur die Interessen der alten Dame verfolgt habe. Innerhalb von drei Jahren soll er ihr laut Anklage Schecks für insgesamt 50.000 Euro zur Unterschrift vorgelegt haben - mit dem Versprechen, die Beträge gewinnbringend für sie anzulegen. Laut den Ermittlungen soll der Banker jedoch als Empfänger für diese Schecks der Kauffrau seine eigenen Privatkonten eingetragen haben. Für den Gerichtstermin am Mittwoch wurden mehrere Zeugen geladen.

(wuk)
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