Düsseldorf Die Wiederbelebung des Wehrhahn

Stadtmitte/Pempelfort · Die Arbeiten für die U-Bahn neigen sich dem Ende, und Geschäftsleute schöpfen nach dem Ladensterben der vergangenen Jahre Hoffnung. Bilal Kaya hat ein Café eröffnet, auch im Krawattenmuseum soll es bald los gehen.

 Die Eröffnung am 14. Oktober hat nicht geklappt (das Datum wurde überklebt), doch beim Krawattenmuseum will man das bald nachholen.

Die Eröffnung am 14. Oktober hat nicht geklappt (das Datum wurde überklebt), doch beim Krawattenmuseum will man das bald nachholen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Schilder in den Schaufenstern haben in den vergangenen Jahren am Wehrhahn entweder den Kampf ums Überleben oder die Niederlage verkündet. Doch statt "Baustellenrabatte" oder "Wir schließen" prangt jetzt vielerorts "Neueröffnung" an den Fenstern. So auch im "Café am Wehrhahn" von Bilal Kaya an der Ecke Pempelforter Straße. Kaya kommt aus Neuss, wo er das Café und Restaurant Panorama betreibt, und weiß, dass in den vergangenen Jahren viele Geschäftsleute unter den Arbeiten für die Wehrhahn-Linie und damit dem Wegbleiben der Kundschaft gelitten, einige sogar aufgegeben haben. Doch Kaya ist zuversichtlich: "Die Baustelle ist bald vorbei, und dann werden die Geschäfte am Wehrhahn wieder laufen." Und er ist nicht der Einzige.

 Der Neusser Bilal Kaya glaubt an die Zukunft am Wehrhahn und hat vor kurzem ein Café geöffnet. Seine "Eyecatcher": Sessel, die mit aufwendigen Polsterungen und opulenten (Gold-) Verzierungen einem königlichen Thron ähneln.

Der Neusser Bilal Kaya glaubt an die Zukunft am Wehrhahn und hat vor kurzem ein Café geöffnet. Seine "Eyecatcher": Sessel, die mit aufwendigen Polsterungen und opulenten (Gold-) Verzierungen einem königlichen Thron ähneln.

Foto: Endermann

Ende Februar 2016, so hat es Verkehrsdezernent Stephan Keller versprochen, soll die Wehrhahn-Linie in Betrieb gehen. Und viele eingesessene wie neue Geschäftsleute am Wehrhahn hoffen, dass wenn die Bahnen fahren, auch ihre Geschäfte an Fahrt aufnehmen werden.

Mohammad Vahabzadeh ist einer der "Neuen": Er bereitet zurzeit den Umzug seines Krawattenmuseums mit mehr als 5000 Krawatten von der Graf-Adolf-Straße an den Wehrhahn / Ecke Schützenstraße vor. Am neuen Standort hat der "Krawattenmann" größere und günstigere Räumlichkeiten für seine beeindruckende Sammlung an Schlipsen gefunden. Die Eröffnung am 14. Oktober hat nicht geklappt, doch hinter den verhangenen Schaufenstern hört man, dass man das so schnell wie möglich nachholen will.

Im "Miss Saigon Bistro" schräg gegenüber von Bilal Kayas Café ist man schon weiter: Dort gibt es ab mittags vietnamesische Gerichte. "Eröffnung in Kürze" heißt es wiederum wenige Meter weiter in einem anderen Schaufenster: Bei der "Schlemmer-Ecke" soll es Backwaren und andere Snacks geben, 30 Sitzplätze sind geplant.

Unter den alteingesessenen Geschäften, die fast acht Jahre Dauerbaustelle und -lärm überstanden haben, ist "Elegance", ein Fachgeschäft mit Werkstatt für Lampen und Lampenschirme unterschiedlichster Art und Größe. Und die Gebrüder Richard und Richard Luijer wollen dem Standort, an dem sie seit mehr als 40 Jahren sind, weiterhin die Treue halten, wie sie sagen. Das gilt auch für Kosmetik Mohorn: Das Traditionshaus ist zwar umgezogen, allerdings nur wenige Meter weiter. Dort wurde investiert in neue, moderne und lichtdurchflutete Behandlungszimmer.

Wehrhahn-Linie Düsseldorf: Die ersten Testfahrten
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Testfahrten auf der Wehrhahn-Linie

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Die Wiederbelebung des Wehrhahn kommt voran. Es gibt aber auch vereinzelt Schilder in Schaufenstern, die verkünden, dass man für die Räumlichkeit Mieter sucht. Bilal Kaya glaubt an den Erfolg am Wehrhahn. Die "Eyecatcher" in seinem Café am Wehrhahn kann man von der Straße aus sehen: Sessel, die mit ihren aufwendigen Polsterungen und opulenten (Gold-) Verzierungen einem königlichen Thron ähneln.

(semi)
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