Stadtmitte Streit um Eisbahn auf dem Corneliusplatz

Stadtmitte · Seit 2015 steht die Eisbahn an der Rückseite des Kö-Bogens. Betreiber Titus Jacobs gefällt das gar nicht. Er will die Eisbahn 2017 zurück an die Kö bringen. Doch die Händler sind strikt dagegen.

 Titus Jacobs betreibt die Eisbahn. Zurzeit steht sie hinter dem Kö-Bogen. Nach den Bauarbeiten würde Jacobs sie gerne wieder zur Kö bringen.

Titus Jacobs betreibt die Eisbahn. Zurzeit steht sie hinter dem Kö-Bogen. Nach den Bauarbeiten würde Jacobs sie gerne wieder zur Kö bringen.

Foto: A. Orthen

Als 1999 zum ersten Mal eine Eisbahn auf der Königsallee aufgebaut wurde, gab es ein Rauschen im Blätterwald. Die Schlittschuhfläche sei eine Sensation, die in Bayerns Hauptstadt noch fehle, titelte die Münchner Abendzeitung. Die Düsseldorfer waren begeistert. Jedes Jahr zur Winterzeit hatte die Bahn ihr Zuhause am Nordende der noblen Kö.

Die Bahn war begehrt bei Sponsoren. Den Start machte Nokia, unter dem Namen "Nokia Kö on Ice" lud sie die Düsseldorfer zum kostenlosen Schlittschuhfahren. Später sponsorte der Mobilfunker Vodafone die Kö-Eisfläche - auch um am eigenen Image zu arbeiten, denn der Ruf des britischen Unternehmens war nach der feindlichen Übernahme der Düsseldorfer Mannesmann AG angeschlagen. Es folgten Lufthansa und Air Berlin als Geldgeber.

Doch weil im Jahr 2007 und 2008 die Bauarbeiten für die Wehrhahnlinie anstanden, musste die Eisbahn weichen. Ihr Betreiber Titus Jacobs ließ ein Jahr die Bahn ausfallen, fand dann 2009 ein vorübergehendes Zuhause vor dem Schauspielhaus auf dem Gustaf-Gründgens-Platz.

Seit 2015 steht die Eisbahn nun quasi an der Rückseite des Kö-Bogens, zwischen Breuninger und dem Weiher Landskrone. Und Titus Jacobs ist damit gar nicht glücklich. Dank lange gebuchter Stammgäste - meist Firmen, die die ganze Bahn mieten, ist seine Bahn samt Hütte zwar noch recht voll. "Doch was fehlt, ist die Laufkundschaft", sagt Jacobs. Außerdem könne die Eisbahn hinter dem Kö-Bogen wegen beengter Platzverhältnisse nicht in voller Größe aufgebaut werden - 200 statt früher an der Kö volle 450 Quadratmeter Eisfläche. Viele fänden die Eisbahn auch gar nicht mehr, weil sie von der Stadt nicht wie in früheren Jahren größer ausgeschildert werde.

Auch wegen mehr Raum will Jacobs 2017 zurück auf den Corneliusplatz, der nach dem Abschluss der Bauarbeiten zur U-Bahn wieder frei ist. Und diesen Standort will Jacobs - Kö-mäßig - auch aufwerten. Er plant den Kauf einer neuen, größeren Holzhütte im Alpenstil. Die alte einstöckige Hütte ist in die Jahre gekommen. Eine sechsstellige Investition plant Titus Jacobs.

Bei der DMT verweist man an die Stadt. Es liege nicht in der Hand der Marketingagentur, wann die Baustelle geräumt ist, so ein Sprecher, man werde das Anliegen aber prüfen. Jacobs aber läuft die Zeit weg. Er muss mit den Planungen im Januar beginnen, nicht erst im Sommer oder später. Die Interessengemeinschaft Kö ist gegen eine Eisbahn am Corneliusplatz. "Wo sie heute steht, steht sie gut. Der Corneliusplatz wird ein Gartendenkmal, das nicht für Veranstaltungen zur Verfügung steht", sagt IG-Geschäftsführer Karl-Heinz Eiffler. Außerdem sei die Eisbahn nicht auf dem Weihnachtsmarkt, wo sie hingehöre. Die Kö-Hoteliers dagegen sehen das ganz anders. "Das wäre für uns und für Düsseldorf eine Attraktion. Alles was den Corneliusplatz nach den Jahren der Baustelle wieder aufleben lässt, ist uns in der Nachbarschaft recht - die Eisbahn ganz besonders", sagt Carsten Fritz, Chef des Steigenberger Parkhotels. Als "klasse Idee" bezeichnet sie Cyrus Heydarian, Chef des Breidenbacher Hofs. "Die Eisbahn könnte die Weihnachtsmärkte verbinden, wie in New York, eine tolle Idee auch fürs Stadtmarketing", so Heydarian.

(tb.)
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