Stadtmitte Ein "Glaspalast" für den Schadowplatz

Stadtmitte · Das Eckhaus neben dem denkmalgeschützten Haus der Universität wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.In den oberen Geschossen entstehen Büros, in den unteren drei Etagen ist hochwertiger Einzelhandel vorgesehen.

 Diese Animation zeigt, wie der gläserne Neubau am Schadowplatz aussehen soll. Das Gebäude gegenüber Breuninger im Kö-Bogen soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden.

Diese Animation zeigt, wie der gläserne Neubau am Schadowplatz aussehen soll. Das Gebäude gegenüber Breuninger im Kö-Bogen soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden.

Foto: Centrum GmbH

Die Umgestaltung des Schadowplatzes ist mit der Fertigstellung des Kö-Bogens noch lange nicht abgeschlossen. Eine weitere Großbaustelle wird dort bald wieder für Einschränkungen sorgen. In der Bezirksvertretung 1 soll am Freitag die Baugenehmigung für die Errichtung eines Neubaus am Schadowplatz 12 und der Abriss des alten Eckhauses neben dem denkmalgeschützten Haus der Universität beschlossen werden. Ursprünglich hieß es einmal, das Objekt solle lediglich "revitalisiert" werden. Entstehen soll ein Gebäude, das hochwertige Einzelhandels- und Büroflächen aufweist und sich zwischen den Objekten Schadowplatz 14 und Jan-Wellem-Platz 3 einfügt. Bisher nutzte die Drogeriekette dm das Ladenlokal im Erdgeschoss direkt gegenüber dem Kö-Bogen.

Im Untergeschoss sowie im ersten und zweiten Obergeschoss sollen auf 1326 Quadratmetern Verkaufsflächen entstehen, während im dritten bis fünften Obergeschoss auf rund 800 Quadratmetern Büros geplant sind. Die Technik wird auf der Dachfläche untergebracht. Wie der Projektentwickler Centrum mitteilt, seien für die Einzelhandelsflächen zum Teil bereits neue Mieter gefunden worden. Als mögliche weitere Interessenten gelten Anbieter "hochwertiger Produkte unterhalb der Luxus-Liga".

Zum benachbarten Haus der Universität werden die erforderlichen Abstandsflächen bewusst nicht eingehalten - auch ein Grund, warum die Politiker der Bezirksvertretung 1 sich das Projekt noch einmal näher anschauen sollen. Die Überschreitung der Abstandsfläche resultiert aus dem Zurückweichen des vierten und fünften Obergeschosses des geplanten Neubaus vom Nachbarhaus um mehr als drei Meter. "Das Zurückweichen des Baukörpers ist städtebaulich wünschenswert, um den Giebel des Hauses der Universität freizustellen", heißt es in der Verwaltungsvorlage. Die übrigen, unteren Geschosse (Erdgeschoss sowie erstes bis drittes Obergeschoss) werden dagegen direkt an das Nachbargebäude angebaut. Die Bauaufsicht der Stadt hat keine Bedenken gegen die Vorgehensweise, das Vorhaben sei auch mit der Bezirksregierung als Oberer Denkmalbehörde abgestimmt, so die Verwaltung. Die geplante Art der Nutzung sei laut Bebauungsplan zulässig, und da auch die Erschließung gesichert sei, hat die Bauaufsicht keine Bedenken gegen eine Erteilung der Baugenehmigung. Architektonisch wird in dem Neubau nach außen ganz klar Glas dominieren. Laut der von Centrum definierten Entwurfsidee sind es aber vor allem die hellen Natursteinbänder, die sich wie ein Gewebe dynamisch um das Gebäude legen und so eine "identitätsstiftende, individuelle Struktur" erzeugen.

Die unteren Shopetagen sollen sich sehr offen und transparent zeigen, die oberen Büroetagen würden dagegen eine dichtere Struktur aufweisen. "Die Natursteinbänder verleihen dem Gebäude eine elegante Schlankheit und Leichtigkeit und tragen dazu bei, dass sich das Gebäude trotz hoher Transparenz in den städtischen Materialkontext einfügt", heißt es darüber hinaus. Entworfen wurde das Projekt vom Büro Structurelab Architekten aus Düsseldorf. Die Fertigstellung ist für 2018 vorgesehen. Die Neugestaltung des nördlichen Teils des Schadowplatzes wird bis dahin zurückgestellt.

Centrum als Projektentwickler kennt sich in der Ecke von Düsseldorf natürlich bestens aus, tritt das Unternehmen doch als Investor des Ingenhoven-Tals auf.

(RP)
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