Stadtmitte Frischer Wind für die Stadtmitte

Stadtmitte · Quartier soll im Rahmen eines Projekts der Diakonie lebenswerter werden.

Die Stadtmitte zwischen Altstadt und Hauptbahnhof zählt nicht unbedingt zu den beliebtesten Wohnvierteln - und doch leben hier Tausende Menschen, und zwar durchaus gerne, wie Anne van Rießen von der Hochschule Düsseldorf im Rahmen einer Befragung herausgefunden hat: "80 Prozent fühlen sich dem Stadtteil eng verbunden und wollen hier auch nicht weg." Die Befragung von 211 Menschen jenseits der 60 war der erste Schritt des neues Quartiersprojektes, das die Diakonie - im Auftrag der Stadt, finanziert bis (zunächst) 2018 aus dem Landesförderprogramm "Entwicklung altengerechter Quartiere"- durchführt. Diesem sollen nun viele weitere folgen, denn natürlich gibt es auch Defizite in der Stadtmitte: "Geringe Aufenthaltsqualität, große Fluktuation bei den Geschäften, ganz wenig Grün, kaum Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, hohe Anonymität", zählt van Rießen auf, die aber auch erfahren hat, "dass die Bereitschaft, an Veränderungen mitzuwirken, groß ist".

Das wird vor allem Neele Behler freuen. Die Quartiersentwicklerin will zu Stadtteilspaziergängen und Erzählcafés einladen, den nachbarschaftlichen Gedanken beleben. Im Projektbüro an der Gerresheimer Straße 35 hat sie ein offenes Ohr für Anregungen und Probleme, die bei der ersten Quartierswerkstatt am 22. Oktober (11-15 Uhr) im Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, vertieft werden sollen.

Erste Eindrücke hat Behler bereits gesammelt: "Dass es an der Kölner Straße zum Beispiel einen idyllisch gelegenen Spielplatz in einem Innenhof gibt, wo auch ältere Menschen wunderbar im Schatten sitzen können, wissen nur die wenigsten." Ein Ärgernis sei dagegen die kurze Grün-Phase an der Ampel Kölner-/Karl-Anton-Straße: "Die springt bereits auf Gelb um, wenn man in der Mitte der Straße angekommen ist. Für Senioren mit Rollatoren sehr gefährlich."

(RP)
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