Düsseldorf Deutschlands erster Baby-Spa

Stadtmitte · Manuela Apitzsch und Marie Papenkort hoffen mit "Mabyen" auf Mütter und Väter, die auch für ihre Kinder das Besondere schätzen.

 Manuela Apitzsch (r.) und Marie Papenkort in ihrem Laden an der Cantadorstraße, den sie selbst umgebaut haben.

Manuela Apitzsch (r.) und Marie Papenkort in ihrem Laden an der Cantadorstraße, den sie selbst umgebaut haben.

Foto: Anne Orthen

Sie sind gemeinsam in Geldern zur Schule gegangen, dann haben sich ihre Wege getrennt, aber irgendwie blieb der Kontakt dann doch bestehen, obwohl sie ziemlich unterschiedlich scheinen. Manuela Apitzsch zum Beispiel hat Mode/ Design Marketing studiert, Marie Papenkort Sozialpädagogik.

Papenkort hatte auch immer schon die Idee, beruflich etwas mit Kindern zu machen, doch als sie ihrer Freundin von den Klamottenladen erzählte mit den süßen Sachen, sagte die, "Lass das mal lieber". Die wenigsten Menschen sind bereit, viel Geld für Sachen auszugeben, die nur ein paar Wochen benutzt werden und deren Hauptzweck darin besteht, vollgekleckert und dann gewaschen zu werden. Außerdem wollen das viele Frauen, die nicht unbedingt davon leben müssen. Das war sicher ziemlich klug, aber eines Tages las Papenkort dann von diesem Londoner Baby-Spa und war fasziniert. Sie fuhr hin, arbeitete dort, lernte die Techniken, und als es dann darum ging, so etwas in Deutschland zu machen, war klar, dass sie das nur mit Manuela Apitzsch machen wollte.

Sie feilten am Konzept, berieten sich mit einem Unternehmensberater und relativ schnell waren auch die Banken begeistert, die das Unternehmen finanzieren sollten. Deshalb also gibt es von Samstag an "Mabyen", den ersten Baby-Spa Deutschlands. Der Name leitet sich ab von ihren Vornamen Manuela und Marie (Ma), dem Wort "Baby" (by) sowie dem französischen Wort "bien" (en). "Düsseldorf bot sich an, weil wir aus der Umgebung kommen und weil die Menschen hier Neuem gegenüber aufgeschlossen sind", sagt Apitzsch.

Das Konzept des Spa ist relativ schnell erklärt. Zunächst gibt es die Einzelbehandlung. Dabei wird das Baby mit einer bestimmten Technik massiert und kommt dann in eine Wanne mit einer Schwimmhilfe um den Hals, die es ermöglicht, dass das Baby frei im Wasser schwebt. Die meisten Kinder finden das sehr erholsam. Zum anderen aber gibt es Kurse, in den Marie Papenkort den Eltern erklärt, wie sie ihr Baby massieren müssen. Die Wannen werden aus Asien importiert, in Deutschland gibt es sie gar nicht. Kosten soll eine Anwendung etwa 70 Euro, wobei es Rabatte bei mehreren gibt. Natürlich muss immer ein Elternteil bei seinem Kind bleiben. Geeignet ist diese Behandlung für Kinder bis zu sechs Monaten.

Monatelang haben die Frauen nach einem Laden gesucht, in der Cantadorstraße sind sie schließlich fündig geworden. Seit Monaten schon renovieren sie die Räume mit Hilfe von Freunden, Familie und einigen Handwerkern. Das meiste haben sie aber selbst gemacht.

Apitzsch und Papenkort sind zuversichtlich, dass ihr Angebot Kunden findet. "Außerdem sind wir noch jung. Wir müssen davon kein Haus abbezahlen, wir brauchen keine Angestellten, haben keine Familie", sagt Apitzsch. Am Samstag ist Eröffnung, Freundinnen wollen dann mit Kinderwagen durch die Stadt laufen, um Flyer zu verteilen, es gibt Kontakte zu Hebammen, vieles ist vorstellbar. In London jedenfalls lief der Laden.

(RP)
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