Düsseldorf OSD hat offenes Ohr für Beschwerden

Stadtmitte · Rücksichtslose Radfahrer und Hundebesitzer stehen bei den Bürgersprechstunden des Ordnungsdienstes mit Experten von Verkehrsüberwachung und Polizei in den einzelnen Stadtteilen besonders häufig in der Kritik.

Gestern war nicht viel los bei der Bürgersprechstunde des Ordnungs- und Servicediensts an der Schadowstraße. Eine Frau beschwerte sich über Hundekot auf der Straße, eine andere über den Elektrosmog, eine Passantin regte sich über Radfahrer auf dem Gehweg auf. "Das ist nicht immer so, gerade in den etwas abgelegeneren Stadtteilen können es schon mal bis zu 30 Personen sein, die kommen und uns teilweise schon erwarten", sagt Laura Nastachowski vom OSD.

Die gestern angesprochenen Ärger-Themen seien allerdings Klassiker: Hinterlassenschaften von Hunden auf der Straße, rücksichtslose Radfahrer, auch Hecken, die weit auf den Bürgersteig wachsen, abgeknickte Verkehrsschilder oder ungesicherte Baustellenabschnitte würden oft angemahnt.

"Wenn möglich, schauen wir uns das dann im Anschluss sofort an, werden selbst tätig, etwa wenn Rettungswege versperrt sind, oder leiten die Beschwerde weiter, zum Beispiel an das Gartenamt", erklärt die Verwaltungsfachangestellte.

Zwischen März und Oktober hält der OSD regelmäßig in den Stadtteilen Bürgersprechstunden ab. In der Regel ist auch ein Experte der Verkehrsüberwachung sowie ein Polizist des Bezirksdienstes dabei, um Anregungen und Beschwerden gezielt und so schnell wie möglich abarbeiten zu können. Dabei kämen keineswegs nur Querulanten. "Das sind zumeist ganz normale Bürger, Alte wie Junge, Reiche wie Arme, denen wirklich etwas auf den Nägeln brennt", betont Nastachowski. "Ich habe es auch schon erlebt, dass Leute eine ganze Liste mit mehreren Punkten inklusive Fotos mitgebracht haben, und da war kein Quatsch bei", fügt Kollege Michael Scholz hinzu. Allerdings werde das Ausmaß eines Problems bisweilen gerne etwas übertrieben dargestellt, so Nastachowski.

Hinzu komme, dass vieles je nach persönlichem Empfinden ganz anders wahrgenommen werde, nennt die OSD-Mitarbeiterin das Beispiel Lautstärke: "Für den einen ist die Musik viel zu laut, für den anderen genau richtig." Gerade in den Sommermonaten seien ungehemmt feiernde Jugendliche, nicht selten auf öffentlichen Spielplätzen, ein Ärgernis. "Nimmt man das Beispiel Altes Hafenbecken in der Altstadt haben wir bei offensichtlichen Verstößen, wenn etwa Minderjährige Alkohol konsumieren, auch durchaus die Befugnis, unmittelbar einzugreifen", so Scholz. Dabei hätten sich besonders die insgesamt elf Doppelstreifen mit einem städtischen OSD-Mitarbeiter und einem Polizisten bewährt.

Bei der Bürgersprechstunde sind es dagegen oft vermeintlich profane Themen, "die wir aber natürlich genauso ernst nehmen", betont Laura Nastachowski. "Die Beratung spielt dabei eine große Rolle. Die Leute wollen wissen, an wen sie sich wenden müssen, wenn die Beleuchtung vor ihrem Haus defekt ist, oder sie eine wilde Müllkippe entdeckt haben. Bei wem die Zuständigkeit liegt, wenn ein Verkehrsschild verdreckt ist oder wo Parkausweise für Schwerbehinderte zu bekommen sind. Das alles hat für den einzelnen Bürger einen hohen Stellenwert."

(RP)
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