Stadtmitte/Oberkassel Senioren erinnern sich an das Kriegsende

Stadtmitte/Oberkassel · Das Kriegsende am 8. Mai 1945 wird in diesem Jahr immer wieder ins Gedächtnis gerufen. "Wie haben Kinder und Jugendliche diesen Tag damals erlebt? Was bedeutet der Frieden für sie, wenn sie zum Beispiel auf der Flucht waren oder vertrieben wurden? In Projekten des Arbeiter-Samariter-Bundes und "Zentrum plus" der Diakonie Oberkassel sind Bücher und Koffer der Erinnerung entstanden, die in persönlichen Erlebnissen ein Zeugnis dieser Zeit sind. Am kommenden Dienstag, 20. Oktober, werden sie unter dem Titel "Endlich Frieden - und jetzt?" im Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, von 16 bis 17.30 Uhr vorgestellt.

 Yoko Ophei-Saito erzählt, wie sie den Krieg in Japan erlebt hat.

Yoko Ophei-Saito erzählt, wie sie den Krieg in Japan erlebt hat.

Foto: A. Bretz

Der Arbeiter-Samariter-Bund hatte das Projekt "Geschichtenschreiber" ins Leben gerufen und Zeitzeugen gesucht, die ihre Lebensgeschichte einem Schreiber erzählen wollten. Motto: Einer erzählt, einer schreibt". Aus den Erinnerungen sind Bücher entstanden, die am Dienstag vorgestellt werden. Das Zentrum plus beteiligt sich an der Erinnerungskultur mit seinem Koffer-Projekt, das im Jahr 2013 unter dem Titel: "Lebensanschauungen - Ein Koffer voller Erinnerungen" auf den Weg gebracht worden war. Auch dafür wurden Zeitzeugen gesucht, die ihren Lebensalltag zwischen den beiden Weltkriegen schildern wollten. "Unser Ziel ist es, den Erinnerungsschatz aus längst vergangenen Jahrzehnten nicht zu verlieren, sondern weiterzugeben", sagt Projektleiterin Silvia Meisler. "Wir haben Koffer als Behältnis gewählt, weil sie die Menschen im Laufe ihres Lebens auf Reisen, beim Umzug, auf der Flucht begleitet haben."

Diesmal enthalten die Koffer aber nicht Gegenstände aus dieser Zeit, sondern Sachen und Geschichten, die zum Kriegsende passen.

So wird beispielsweise Yoko Ophei-Saito, die zum Oberkasseler Verein "Takenokei" gehört, erzählen, wie sie als Kind den Krieg in Japan erlebt hat. In Deutschland war er am 8. Mai beendet, während in Japan der Schrecken noch einmal ungekannte Ausmaße annahm. Denn am 6. August 1945 fielen Atombomben auf Hiroshima und am 9. August auf Nagasaki.

(RP)
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