Stockum Eingespieltes Team fürs Stockumer Schützenfest

Stockum · Eine ungewöhnliche Konstellation: Die beiden Majore Markus Bulawa und Peter Mehr teilen sich die Arbeit des Schützenobersts.

 Markus Bulawa (l.) und Peter Mehr teilen sich die viele Arbeit des Obersts, die normalerweise von einer Person erledigt wird.

Markus Bulawa (l.) und Peter Mehr teilen sich die viele Arbeit des Obersts, die normalerweise von einer Person erledigt wird.

Foto: Andreas Endermann

Das Problem kennen viele Vereine. Mitglieder geben nach vielen Jahren ihr Amt auf, und es lässt sich nicht ohne weiteres einen Nachfolger finden. Das war auch bei den St. Sebastianus-Schützen in Stockum der Fall, als Anfang vergangenen Jahres nach fast 20 Jahren Tätigkeit Oberst Norbert Blum seinen Posten abgab. Niemand wollte die zeitintensive Arbeit übernehmen, zu der die Organisation des Biwaks und des großen Festzuges, aber auch die Erstellung aller Regimentsbefehle gehört. Obwohl der Posten des Obersts bis heute unbesetzt ist, läuft bei den Stockumern alles rund, denn die beiden Majore Markus Bulawa und Peter Mehr teilen sich die Arbeit.

"Dabei müssen wir gar nicht lange klären, wer welche Dinge erledigt. Ich bin eher für den ganzen Schriftkram und die Arbeit im Hintergrund und Markus für die repräsentativen Aufgaben zuständig", sagt Mehr. So reitet Bulawa beispielsweise dem Festzug voran, während Mehr etwa die vielen öffentlichen Veranstaltungen mit der Polizei und dem Ordnungsamt abklärt und die Verträge mit den Musikkapellen aufsetzt. "Diese Ämterteilung ist in Düsseldorf kein einmaliges, aber ein seltenes Konstrukt und funktioniert bei uns bestens", sagt Schützenchef Heiner Albrand.

Obwohl die beiden nun die Abläufe kennen, müssen sie doch immer wieder auf neue Situationen flexibel reagieren. "Das können beispielsweise neue Baustellen am Zugweg sein, die wir beachten müssen oder die Flüchtlinge, deren Unterkunft jetzt unmittelbar an unserem Festplatz am Nordpark angrenzt", sagt Bulawa. Mit dreisprachigen Aushängen wurden die Flüchtlinge über das anstehende Schützenfest aufgeklärt und darüber informiert, dass dann uniformierte Menschen den Platz bevölkern und auch Schüsse am Schießstand fallen werden. "Am Pfingstmontag werden wir 30 der Flüchtlingskinder auf unsere Kirmes einladen", sagt Albrand.

Wie viel Zeit Bulawa und Mehr für die Organisation des Schützenfestes einbringen, können beide nicht beziffern. "Da gehören auch Aufgaben dazu, die wir das ganze Jahr über betreiben, wie die Freundschaftspflege zu den anderen Schützenvereinen", sagt Bulawa. Er besucht dafür viele andere Festivitäten. "Durch die guten Kontakte helfen mir dann Obristen und Majore anderer Regimenter bei unserem Festzug. Sie begleiten diesen auch zu Pferd und achten mit mir auf die richtige Aufstellung", sagt Bulawa. Zudem bereichern viele andere Kompanien als Gäste den Festzug durch Stockum, so dass dann bis zu 250 Personen mitmarschieren.

Der Festzug am Pfingstsonntag ist in diesem Jahr für Peter Mehr etwas ganz Besonders, da er diesen nicht nur mitorganisiert, sondern als momentaner Schützenkönig auch in einer Kutsche zusammen mit seiner Königin Ulrike Seehafer mitfahren wird. "Darauf freuen wir uns sehr, denn mein Sohn Björn ist Kronprinz und wird mit uns in der Kutsche sitzen", sagt Seehafer. Mit dabei ist dann auch Kronprinzessin Christina Jenischewski.

Trotz der vielen Arbeit, die in diesen Tagen wieder ansteht, ist das eingespielte Team Bulawa und Mehr einer Meinung: "Solange man uns braucht und will, werden wir die Aufgabe des Obersts im Team weiter übernehmen."

(brab)
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