Stockum/Stadtmitte Zukunftswerkstatt pflegt Arena-Rasen

Stockum/Stadtmitte · Das Tochterunternehmen der Stadt kümmert sich um Probleme wie Langzeitarbeitslosigkeit und engagiert sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

 Marie-Christine Frank (hinten) sitzt auf dem Rasenmäher, Peter Lethen schwingt den Freischneider am Rand des Fußballfeldes.

Marie-Christine Frank (hinten) sitzt auf dem Rasenmäher, Peter Lethen schwingt den Freischneider am Rand des Fußballfeldes.

Foto: RED

Marie-Christine Frank hat auf dem riesigen Aufsitzrasenmäher Platz genommen und sieht aus, als habe sie nie etwas anderes getan in ihrem Leben. Sie zieht die Bahnen wie selbstverständlich auf dem saftigen grünen Rasen des Trainingsgeländes von Fortuna Düsseldorf. Nebenan joggen gerade die Profikicker der Fortuna herein - Trainingsbeginn um kurz nach elf Uhr. Co-Trainer Peter Hermann sortiert in der prallen Hitze die Hütchen auf eine weiße Linie. Und Marie-Christine Frank sitzt auf dem Rasenmäher mit ihrer grünen Schirmmütze und der grünen Latzhose und bemüht sich, nicht schief zu fahren. Nur manchmal sieht es aus, als wäre ihr es nicht ganz gelungen.

Eigentlich ist Marie-Christine Frank aber fremd auf dem Rasen der Fortuna-Kicker im Stadion. Sie gehört nämlich in das Büro des Kompetenzzentrums Frau & Beruf der Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD). Was diese alles so macht, ist eigentlich eher unbekannt. Sie betreibt unter anderem die Radstation am Hauptbahnhof, die Fahrgastbetreuung der Rheinbahn - oder pflegt eben ganzjährig den Rasen der Fortuna. Als vollständige Tochtergesellschaft der Stadt Düsseldorf ist die ZWD damit beauftragt, sich um Probleme auf dem kommunalen Arbeitsmarkt zu kümmern und diese zu lösen.

Probleme etwa, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betreffen. Damit beschäftigt sich Marie-Christine Frank nämlich hauptsächlich. Sie ist Pressereferentin für das Kompetenzzentrum und sorgt dafür, dass Unternehmen Kenntnis von den Angeboten der ZWD erhalten. Die Firmen werden etwa beraten, was sie tun müssen, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Und den Aufsitzrasenmäher fährt sie, weil die ZWD festgestellt hat, dass sie in so vielen Bereichen tätig ist, dass nicht einmal alle Mitarbeiter noch wissen, was das Unternehmen alles so anbietet. Deshalb gibt es seit dem vergangenen Jahr den "Mitmachtag", an dem Kollegen aus verschiedenen Branchen wechselseitig für einen Tag in den Job des jeweils anderen hineinschnuppern.

Um den Fortuna-Rasen kümmert sich normalerweise die Abteilung "Umweltwerkstatt" der ZWD. Armin Kühn leitet die Werkstatt, in der etwa 80 Menschen beschäftigt sind. Mit dem Rasen des Trainingsgeländes kennt sich aber auch Chef Kühn aus. "Gerade im Sommer bei diesen Temperaturen muss der Platz dreimal am Tag gemäht werden", sagt er. "Man kann dem Gras nämlich nicht nur sprichwörtlich, sondern auch tatsächlich beim Wachsen zusehen." Die Profis bekommen von den sieben fleißigen Helfern, die sich mit nichts anderem als dem Fortuna-Gelände beschäftigen, kaum etwas mit.

Marie-Christine Frank jedenfalls findet die Arbeit auf dem Rasenmäher trotz der knallenden Sonne super. "Für jemanden, der sonst den ganzen Tag im Büro sitzt, ist das eine gelungene Abwechslung", sagt sie. Sie kennt jetzt zumindest ein weiteres Betätigungsfeld der ZWD. Ab Montag kümmert sie sich wieder um ihr Kompetenzzentrum.

(RP)
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