Unterbach Unterbacher wollen Bebauung am Breidenplatz mitgestalten

Unterbach · Interessengemeinschaft "Zukunft Unterbach" fordert bei Informationsveranstaltung die Durchführung eines Werkstattverfahrens.

 Jeder Platz war belegt im Feldmanns Saal des Hotel Am Zault bei der Informationsveranstaltung.

Jeder Platz war belegt im Feldmanns Saal des Hotel Am Zault bei der Informationsveranstaltung.

Foto: Marc Ingel

Fast ein Jahr ist es nun her, dass bei einer Bürgeranhörung kurz vor Weihnachten mehr als 400 Unterbacher ihre Empörung über die geplante Umgestaltung der Wohngegend rund um den Breidenplatz lautstark kundgetan haben. Viel zu dominant sei die Neubebauung mit 160 Wohnungen, unausgereift die Verkehrserschließung für den Rewe-Supermarkt, die Anzahl der vorgesehenen 65 Parkplätze zudem komplett unzureichend.

An der Sicht der Dinge hat sich bis heute nichts geändert, allerdings haben sich die im Vorjahr noch überrumpelten Unterbacher längst als Interessengemeinschaft solidarisiert. 60 Stellungnahmen zu dem Masterplan gingen bei der Stadt ein, und auch zu der Informationsveranstaltung im Hotel Am Zault füllten wieder mehr als 200 Interessierte den Feldmanns Saal. Peter Rohland formulierte für die Bürgerinitiative den Anspruch, mitgestalten zu wollen, "und das geht nur mit einem offenen Werkstattverfahren". Kein Unterbacher wehre sich gegen eine Bebauung auf der Hundewiese, "aber das muss mit Augenmaß geschehen, es muss sich einfügen". Die bislang vorgelegte Planung komme allein den Interessen des Investors entgegen. "Sie mag in der Form legal sein, aber ist sie auch legitim?", fragte Rohland.

Planungsamtsleiterin Ruth Orzessek-Kruppa hatte sich keineswegs gedrückt, war erschienen, das wurde schon mal anerkennend zur Kenntnis genommen. Das galt auch für ihre Zusicherung, dass jede Einwendung ernst genommen werde. Allerdings seien die Handlungsspielräume wegen des alten Planungsrechts (noch aus der Stadt Erkrath), das noch immer rechtsgültig sei, eng. Und was den Supermarkt betrifft: "Stadtteile brauchen neuen Einzelhandel, andernfalls sind sie nicht überlebensfähig. Die Menschen stimmen sonst mit den Reifen ab und kaufen anderswo ein, hier wahrscheinlich in Unterfeldhaus", so Orzessek-Kruppa. Dennoch habe man bereits Zugeständnisse gemacht, die Erweiterung des Breidenplatzes zurückgenommen, die Grünspange nicht mehr durchgezogen, eine zweite Einfahrt zur Tiefgarage eingeplant.

Das alles reicht den Unterbachern aber nicht. Am Samstag sollen Alternativen erarbeitet werden, dann lädt die Initiative für 13 bis 17 Uhr alle Bürger zu einer Planungswerkstatt in das Hotel Am Zault ein - ein Werkstattverfahren "light" sozusagen, ohne die Stadt.

(arc)
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