Unterbilk Eine Fotografin sieht rot

Unterbilk · Zwei Jahre lang hat Susanne Günther rothaarige Menschen besucht und sie portraitiert.

 Fotografin Susanne Günther hat rothaarige Menschen porträtiert und eine Ausstellung dazu konzipiert.

Fotografin Susanne Günther hat rothaarige Menschen porträtiert und eine Ausstellung dazu konzipiert.

Foto: andreas endermann

Die Menschen, die Susanne Günther für Ihre Ausstellung fotografiert hat, erzählen unterschiedliche Geschichten. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass es die roten Haare sind, die sie verbinden. Das Projekt "MC1R", benannt nach dem Gen, das im Körper für rote Haare verantwortlich ist, ist nicht nur eine Sammlung Düsseldorfer Rothaariger, sondern auch lebendiger Porträts. Vor zwei Jahren wurde die Fotografin von einer rothaarigen Bekannten um ein Bewerbungsfoto gebeten. Die kraftvolle Haarfarbe ihres Modells begeisterte Günther so sehr, dass sie eine ganze Reihe zu diesem Thema gestalten wollte.

"Als Fotografin sucht man immer nach neuen Thema und fotografischen Herausforderungen", erzählt sie. Aus der Frage, wie man auf Fotos am besten die Haarfarbe der Menschen präsentieren kann, entwickelte sich ein umfassendes Projekt. "Ich habe damals Freunde und Bekannte gefragt, ob sie Rothaarige kennen. Das wurde zu einem Selbstläufer, ich habe einfach nicht mehr aufhören können", erinnert sich Günther. Nur vier Menschen sprach Susanne Günther selbst auf der Straße an, die anderen Portraitierten seien ihr von allen Seiten empfohlen worden.

Entstanden ist eine Ausstellung, die 70 kraftvolle und lebendige Menschen zeigt. Drei rothaarige Familien hat die Fotografin getroffen, die Ausstellung zeigt viele Kinder. Im Alter verschwinde die rote Haarfarbe oft, deshalb seien vor allem junge Menschen abgebildet, erklärt Günther. Menschen mit gefärbten Haaren kamen ihr nicht vor die Linse. Alle Begegnungen seien für sie sehr positiv gewesen: "Die Menschen, die ich kennengelernt habe, waren sehr selbstbewusst und offen", erinnert sich Günther. Viele seien sich ihrer Haarfarbe bewusst und empfänden das als etwas Positives. "Und ich habe viele neue Freunde kennengelernt", sagt die Künstlerin. Zur Eröffnung der Ausstellung waren sie alle eingeladen, die Ausstellungsräume in der alten Liesegangfabrik in Unterbilk waren mit rothaarigen Besuchern gefüllt. "Früher wurde man für seine roten Haare häufig beschimpft", erinnert sich Karen König, die für Susanne Günther Modell stand. "Das hat sich sehr gewandelt, heute sind rote Haare total im Trend."

Info "MC1R" ist am Sonntag, 16. Juli, 11 bis 19 Uhr im Hinterhof der Liesegangfabrik, Volmerswerther Straße 21, zu sehen.

(RP)
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