Düsseldorf Skipiste könnte in Unterbilk statt an der Kö stehen

Düsseldorf · Der Unternehmer Titus Jacobs wollte im Winter eine Skipiste an der Kö aufbauen, doch die Stadt sagte ab. Nun denkt Jacobs darüber nach, die Piste stattdessen an den Düsseldorf Arcaden aufzustellen.

 Eine ähnliche Piste steht auf dem Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz. Dort nutzen die Besucher die mit Schnee aufgeschüttete Rampe zum Rodeln.

Eine ähnliche Piste steht auf dem Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz. Dort nutzen die Besucher die mit Schnee aufgeschüttete Rampe zum Rodeln.

Foto: dpa

Eigentlich war das Thema Skipiste vom Tisch, als Jochen Wirtz im Wirtschaftsausschuss Ende Mai mitteilte, die Attraktion könne nicht am Kö-Bogen umgesetzt werden. Der Leiter des Oberbürgermeisterbüros machte Titus Jacobs, der die Piste geplant hat, das Angebot, nach Benrath oder Unterbilk auszuweichen. Jacobs allerdings lehnte ab. Bis jetzt. "Wir haben uns das Gelände an den Düsseldorf Arcaden angeschaut", sagt der Veranstalter, der seine Meinung durchaus noch mal ändern würde. Sofern die Stadt mitspielt.

Winterdorf soll entstehen

Denn die 8500 Quadratmeter gleich neben dem Einkaufszentrum in Unterbilk würde Jacobs schon gerne komplett bespielen, rund um die zehn bis 15 Meter hohe und etwa 50 Meter lange Bahn ein ganzes Winterdorf aufbauen. "Nicht mit Reibekuchen und Pommes", sagt Jacobs, etwas hochwertiges stellt sich der Wintersport-Experte vor, der viele Jahre die Eisbahn am Kö-Bogen betrieben hat.

Als die Stadt Anfang des Jahres einer größeren Eisbahn am Corneliusplatz unter der Regie von der DEG und ihrem Partner Oscar Bruch den Vorzug gab, hatte Jacobs die Pläne zur Skipiste schon im Kopf. Aber eben nicht für Unterbilk, sondern für die Kö. Neben den Libeskind-Bauten mit dem Dreischeibenhaus im Rücken und der in Richtung Kö-Bogen abfallenden Piste hätte die Konstruktion stehen sollen, für die Jacobs bereits Sponsoren gefunden hatte.

Bei der Brauerei Schlüssel ist er optimistisch, dass er auch in Unterbilk Unterstützung bekommt. Ob der Hauptsponsor - das Ski-Gebiet Hochgurgl in Tirol - mitzieht, das weiß Jacobs noch nicht. "Die Betreiber-Familie kommt einmal im Jahr nach Düsseldorf, schläft an der Kö, kennt die Kö", sagt Jacobs. Dort habe sie Werbung für ihr Ski-Gebiet machen wollen, immerhin würde sie einen hohen sechsstelligen Betrag investieren. "Ob der durchschnittliche Bilker sich eine Woche Ski-Urlaub mit Skipass für 2500 Euro leisten kann, bezweifle ich", sagt Jacobs. Außerdem habe die Kö zur Weihnachtsmarktzeit viel mehr Besucher, "ganze Busse bringen Touristen in die Innenstadt", sagt Jacobs.

Kostenloses Skilaufen für Schulklassen?

Ohnehin seien noch zu viele Fragen offen, um ein erneutes Gespräch mit dem Hauptsponsor zu suchen - zum Beispiel, ob ein hochwertiges Winterdorf angelegt werden kann oder wie lange die Skipiste auf dem Gelände bleiben darf. Erst wenn 98 Prozent des Konzeptes stehen, wird der Veranstalter noch mal auf die Tiroler zugehen.

Gerne würde Jacobs mit der Eröffnung der Skisaison in Hochgurgl starten und ein Live-Event daraus machen, in Düsseldorf Live-Bilder aus Tirol zeigen und umgekehrt. Bis zum Ende der Weihnachtsferien im Januar würde er die Piste öffnen wollen. Ein Fackellauf im Dunkeln könnte sich Jacobs vorstellen, Schulklassen sollen vormittags kostenlos Skifahren können. "Wir wollen nicht einfach nur eine Bahn hinstellen", sagt Jacobs.

Im Augenblick wartet er auf eine Rückmeldung der Stadt. In der Verwaltung werde geprüft, welche Rahmenbedingungen erfüllt werden können, sagt Stadtsprecher Michael Bergmann.

(RP)
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