Unterrath Kritik am geplanten Schwimmbad

Unterrath · Die von der Bädergesellschaft präsentierten Pläne für den Neubau des Schwimmbads in Unterrath sorgen bei Bürgern und Stadtteilpolitikern für Unmut. Vor allem, dass der Saunabereich wegfallen soll, will man nicht hinnehmen.

 Regina Zschornack (Bürgerverein Unterrath), Erika Prill und Hannelore Conrady (v.l.) sehen die Pläne kritisch.

Regina Zschornack (Bürgerverein Unterrath), Erika Prill und Hannelore Conrady (v.l.) sehen die Pläne kritisch.

Foto: Georg Salzburg

Das Konzept für den Neubau des Schwimmbads in Unterrath hat eine hitzige Diskussion entfacht. Unter anderem sollen der Saunabereich wegfallen und der Außenbereich geschlossen werden. "Das wäre unverzeihlich für die Unterrather", sagt die Vorstandsvorsitzende des Unterrather Bürgervereins, Erika Prill. Auch in der Bezirksvertretung 6 wird Kritik laut: "Man hat sich nicht ausreichend über die Vorlieben der Badegäste informiert", sagt Birgit Schentek (CDU).

Für den Neubau sind elf Millionen Euro eingeplant, beginnen sollen die Arbeiten nach Schließung der Schwimmhalle im 3. Quartal 2018. Zuvor sollen aber die Bäder in Oberkassel, Flingern und Benrath saniert werden. Vorgesehen ist ein barrierefreies Bad mit 25 Meter langes Becken mit fünf Bahnen, einem Drei-Meter-Springturm, einem Ein-Meter-Sprungbrett, Planschbecken und Dampfbad mit Abkühlbecken. Neu ist ein Kursbecken mit Hubboden. Rutsche, Spielbecken, Sauna und Whirlpool sollen wegfallen, ebenso das Außenbecken.

Zweifel gibt es auch daran, ob der Zeitplan der Bädergesellschaft eingehalten werden kann. "Ich halte ihn für ziemlich unrealistisch", sagt Schentek. Die Sorge teilt die 1. Vorsitzende des Bürgervereins Unterrath, Erika Prill. Anders sieht das die Linke. "Ich glaube, dass der Plan in diesem Zeitraum umgesetzt werden kann", sagt Lothar Daxenberger.

Darüber hinaus sind viele unzufrieden mit der Reihenfolge der Umbauten: "Wir ärgern uns, dass wir in der Prioritäten-Liste so weit unten stehen", meint Bezirksbürgermeister Ralf Thomas. "Dadurch kann es für Unterrath zu erheblichen Verzögerungen kommen", sagt Schentek. Roland Kettler, Chef der Bädergesellschaft, sieht das anders: "Die Zeitvorgaben sind absolut machbar. Verzögerungen sind nie ganz auszuschließen."

Für Empörung sorgt vor allem der geplante Verzicht auf den Saunabereich. "Er wird von vielen Unterrathern regelmäßig genutzt. Warum also schließen?", meint Prill. Ein Widerstand gegen die Pläne sei daher vorprogrammiert. Dass finanzielle Gründe den Ausschlag dafür gegeben hätten, auf den Saunabereich zu verzichten, kann Daxenberger nicht nachvollziehen: "Am finanziellen Ausmaß wird es sicherlich nicht liegen, und die Bevölkerung will den Saunabereich." "Das Energieeinsparungsgesetz bindet uns die Hände", erklärt Kettler.

Hoffnung könnte es zumindest beim Außenschwimmbecken geben, das wegen seines hohen Energieverbrauchs geschlossen werden soll. "Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen", sagt Ralf Thomas (SPD). "Das Außenbecken wird von den Badegästen gefordert. Auch deswegen kommen viele Gäste nach Unterrath", sagt Daxenberger. Sein Vorschlag, die ungenutzte Grünfläche vor dem Bad in die Neubaupläne einzubeziehen, werde geprüft. "Die Angst, Badegäste zu verlieren, ist da und begründet", sagt Schentek. "Durch die neuen Angebote können noch mehr Menschen erreicht werden. Badegäste werden definitiv nicht verloren gehen", entgegnet Kettler. Dass der Schwerpunkt auf Sport, weniger auf Spaß liegen soll und daher zum Beispiel Rutsche und Spielbecken wegfallen sollen, sorgt für Unmut: "Das passt nicht zu den Interessen der Unterrather", sagt Erika Prill.

Einig ist man sich darüber, dass der Neubau notwendig ist. "Er ist sogar bitter nötig", sagt Bezirksbürgermeister Ralf Thomas.

(RP)
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