Unterrath Kritik an Plänen für neues Schwimmbad

Unterrath · Der Neubau des Unterrather Schwimmbades wird von den Bürgern grundsätzlich begrüßt. Auf Kritik stieß bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post gestern jedoch der Wegfall von vielen bisherigen Angeboten.

Einigkeit im Stadtteil herrscht eigentlich nur darüber, dass ein Neubau des Unterrather Schwimmbades notwendig ist. Wie das neue Bad aber aussehen soll, welche Schwerpunkte dort gesetzt werden, dazu gibt es unterschiedliche Ansichten, wie sich bei der Mobilen Redaktion der RP, die gestern vor dem Schwimmbad stand, zeigte.

Geplant ist in dem elf Millionen Euro teuren Bad ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen und einem Drei-Meter-Sprungturm. Hinzu kommt noch ein kleines Planschbecken und ein Dampfbad mit Abkühlbecken. Neu in Unterrath wird ein Kursbecken mit Hubboden sein. Dafür fallen die Rutsche, die Spielbecken und der gesamte Saunabereich und vielleicht auch der Außenbereich ersatzlos weg.

Diese Planungen kann Regina Zschornack nicht nachvollziehen. Regelmäßig besucht sie mit ihren Enkeln das Bad. "Kinder müssen auch Spaß im Wasser haben, nur so kann man sie an das Schwimmen heranführen." Michael Lindszus kommt oft zum Bahnenziehen, aber er macht sich dennoch für den Spielbereich stark. "Der wird immer sehr gut genutzt, und wenn diese Besucher später fernbleiben, das Bad nicht rentabel ist, nützt das auch uns Sportlern nichts", meint der Unterrather.

Vielfach bemängelt wird der Wegfall der Sauna. "Das ist ein Treffpunkt im Stadtteil für alle Altersgruppen, der bisher gut angenommen wird", sagt Barbara Schophaus. Allerdings würde dieser Bereich nicht mehr ausreichend gepflegt. "Das senkt die Besucherzahlen und verfälscht die Aussage, wie groß eigentlich der Bedarf nach einer guten Sauna ist."

Hannelore Conrady macht sich für den Außenbereich stark. "Und da spreche ich im Namen weiterer 50 Besucher der Wassergymnastik. Wir versammeln uns immer nach dem Training dort und genießen so in Unterrath dieses Mallorca-Feeling. Das tut uns gut." Zu einem ähnlichen Treffpunkt habe sich auch der Whirlpool entwickelt, sagt Josef Stukenbrock, der deshalb auf die Einrichtung einer ähnlichen Anlage drängt.

In den Herbstferien steht die turnusmäßige Überprüfung des Bades an. "Hoffentlich werden dabei nicht ähnliche Mängel wie beim baugleichen Oberkasseler Bad entdeckt", sagt Dirk Westermeier, der deshalb jetzt schon auf die vorsorgliche Erstellung von Notfallplänen drängt.

"Ich habe die Stadt wiederholt angeschrieben und mein Entsetzen darüber geäußert, dass die Saune wegfallen soll. Nicht einmal eine Antwort habe ich bekommen", ärgert sich Annegret Gottschalk. Ursula Schroeck lobt die Sachkenntnis des Sauna-Personals: "So gute Aufgüsse wie hier gibt es sonst nirgends. Das würde ich schon sehr vermissen." Erika Prill kann nicht nachvollziehen, dass den Wünschen der Unterrather bei der Planung überhaupt keine Beachtung geschenkt worden sei. Petra Massenkeil sagt, das Bad hätte aktuell alle Bereiche, die notwendig seien "und auf die hier auch keiner verzichten will". Und Karin Opgenoorth will überhaupt nicht einsehen, dass an einem Standort wie Unterrath mit vielen Kinder ausgerechnet die Bereiche wegfallen sollen, die Kindern Spaß machen.

(RP)
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