Unterrath Kritik an Plänen zum Fashion House-Areal

Unterrath · Oberbürgermeister Thomas Geisel hat sich in Unterrath den Fragen der Bürger gestellt. Diese waren vielfältig.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel machte vor dem Dialog einen Spaziergang durch den Stadtteil.

Oberbürgermeister Thomas Geisel machte vor dem Dialog einen Spaziergang durch den Stadtteil.

Foto: Anne Orthen

Rund 90 Bürger nutzten in der Petruskirche die Gelegenheit, beim 18. Stadtteil-Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Geisel diesem persönlich Anregungen, Beschwerden und Wünsche vorzutragen. Zuvor hatte sich dieser bei einem Rundgang einen kurzen Eindruck vom Stadtteil verschafft und wurde direkt am Beginn der Tour von den Lokalpolitikern auf einen Missstand aufmerksam gemacht. An der Ecke Kalkum Straße/An der Piwipp stehen seit vielen Jahren Geschäftsräume leer, so dass der "Eingang" zu Unterrath einen heruntergekommenen Eindruck macht.

Auch Bürger beklagten die schlechte Versorgungssituation und die Leerstände im Stadtteil. "Durch die langen Straßen ohne ein richtiges Zentrum sind solche Leerstände eine Herausforderung", sagt Geisel. Eine mögliche Lösung bestünde darin, Kaufkraft zu binden, indem beispielsweise neue Wohnungen geschaffen würden und damit zusätzliche Käufer in den Stadtteil kämen. Als einen möglichen neuen Standort für Wohnbebauung und öffentliche Räume sieht er das Gelände des Unterrather Schwimmbades. Dieses ist stark sanierungsbedürftig und soll abgerissen und neu gebaut werden. "Eine Überlegung wäre beispielsweise, für das Schwimmbad einen Standort am Rand des Großmarktes zu suchen, der für Wohnbebauung nicht geeignet ist", sagt der Oberbürgermeister.

Viel Kritik gab es von den Bürgern zu den Plänen, auf dem Gelände der Fashion Häuser, die abgerissen werden sollen, Hochhäuser mit bis zu 15 Stockwerken zu bauen. Die Anlieger befürchten eine Verschattung ihrer Grundstücke und finden, dass die hohen Türme nicht zu der angrenzenden Einfamilienhaus-Siedlung passen. "Das sind die ersten Vorstellungen eines Investors", erklärt Geisel. Die Stadt würde extra ein Werkstattverfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit durchführen, um ein akzeptables Ergebnis für alle Seiten zu erarbeiten. "Das Ergebnis muss in das Umfeld passen, aber es muss nicht immer alles gleich aussehen und noch steht ja nichts fest."

Konfrontiert wurde das Stadtoberhaupt auch mit vielen Verkehrsproblemen. Dazu gehören Raser auf der Straße Auf der Reide und Am Röttchen und fehlende Übergänge für Fußgänger an der Straße An der Piwipp. "Am Besten wenden Sie sich mit solchen Anliegen an die Bezirksvertretung. Dort sitzen die ortskundigen Politiker", riet Geisel.

Von den Unterrathern bemängelt wird auch die schlechte Anbindung ihres Stadtteils an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). "Ich habe das Gefühl, Unterrath wird vernachlässigt und abgeschnitten", sagt eine Bürgerin.

(brab)
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