Unterrath Kritisierte Brücke ist endgültig vom Tisch

Unterrath · Die reservierten Gelder werden jetzt für den Abenteuerspielplatz Mörsenbroich verwendet.

Vor gut zwei Jahren hat die Idee, eine weitere Brücke über den Kittelbach zu bauen, bundesweit für Aufregung gesorgt. Denn der Bund der Steuerzahler rügte in seinem "Schwarzbuch" über Fälle von Geldverschwendung diese Pläne. Das allerdings sehr frühzeitig, denn zu diesem Zeitpunkt war noch kein Cent in das Projekt geflossen. Die Bezirksvertretung 6 hatte lediglich erklärt,18.000 Euro aus eigenen Mitteln für die Planung der Brücke über den Bach einzuplanen. Dieses Vorhaben wurde nun zurückgenommen. Das reservierte Geld wird stattdessen in einen neuen Bodenbelag für die Jugendfreizeiteinrichtung Abenteuerspielplatz Mörsenbroich fließen.

Der Grund ist, dass das Bauwerk viel größer werden müsste, als es sich die Bezirkspolitiker vorgestellt hatten. Daran ist die geplante Renaturierung des Kittelbachs schuld, die frühestens 2021 starten soll. Dabei wird der Bach an einigen Stellen verbreitert. Stützpfeiler sind aber in einem renaturierten Bereich untersagt, so dass eine neue Brücke zwangsweise eine große Spannweite erhalten müsste. Die Kosten dafür wurden bereits auf 335.000 Euro geschätzt.

Für die zusätzliche Brücke zwischen dem Wilseder Weg und der Bielefelder Straße hatten die Politiker viele Gründe angeführt. Das Wohngebiet um die Bielefelder Straße herum und der parallel verlaufende Grünzug Ziegelstraße würden direkt an die Grünflächen entlang des Kittelbachs angebunden werden. Damit wäre ein weiterer Zugang zu dem großen Spielplatz am Wohngebietes Monastere entstanden.

Zudem wollte man den Wunsch vieler Eltern aus dem sehr kinderreichen Wohngebiet Monastere erfüllen, die ihre Kinder lieber über die neue Brücke und dann durch ein verkehrsberuhigtes Wohngebiet zur Schule schicken würden, als diese die viel befahrene Straße "An der Piwipp" entlang laufen lassen zu müssen.

Bis zum Krieg hatte an dieser Stelle eine Brücke gestanden. Jetzt wäre es allerdings die sechste auf dem gut einen Kilometer langen Abschnitt des Gewässers zwischen der Unterrather Straße und der Straße An der Piwipp gewesen. Der Bund der Steuerzahler hatte deshalb geschrieben, dass selbst die wohlhabende Landeshauptstadt Düsseldorf es sich nicht leisten könne, "jedem ihrer Bürger seine persönliche Brücke zu bauen".

(brab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort