Urdenbach Deichweg ab Ende März geöffnet

Urdenbach · Die erste Holzbrücke in der Urdenbacher Kämpe ist montiert, Dienstag kommt die zweite Brücke.

Der Stümpelweg ist nur ein Schotterweg. Er führt direkt hinter Piels Loch in die Urdenbacher Kämpe. Dort ist der Weg geradeaus durch die Kämpe allerdings seit August gesperrt. Jedoch nicht mehr lange. Schon Ende des Monats können Spaziergänger wieder den beliebten Wanderweg benutzen. Denn inzwischen ist die geplante Holzbrücke auf Urdenbacher Gebiet angeliefert und montiert worden.

Es ist eine von zwei Brücken, die die Firma Schmees und Lühn aus Fresenburg im Emsland angefertigt hat. Die rund 20 Meter lange Holzbrücke ist mit einem Schwertransporter nach Urdenbach gebracht worden. Das knapp 18 Tonnen schwere Teil musste in Zentimeterarbeit über den schmalen Weg transportiert werden.

Am Dienstag soll die zweite Brücke kommen, die dann auf Hellerhofer Gebiet angebracht wird. Damit sind die Arbeiten zur Renaturierung des Altrheins fast abgeschlossen. An beiden Stellen — in Urdenbach und Hellerhof — beginnen dann Nacharbeiten. Die Wanderwege müssen wieder angepasst werden, so dass die Spaziergänger Ende des Monats die Wege über die neuen Brücken nutzen können.

Die beiden Brücken waren notwendig, weil der Altrhein aus seinem künstlichen wieder in sein natürliches Bett verlegt werden soll. Ein Termin für diese Deichöffnung ist ebenfalls für Ende März geplant — wenn die Baustellen abgebaut und Sperren für das Gewässer angelegt sind. Diese Sperren, so genannte Kissen, sollen dafür sorgen, dass der Altrhein nicht zurück in sein künstliches Flussbett fließt. Vielmehr soll er sich sein eigenes Bett suchen — ein Flussbett in den Auen der Kämpe. Mit der Renaturierung bekommen nicht nur die Natursuchenden einen wesentlich schöneren Wanderweg mit zwei neuen Brücken, sondern auch in Hellerhof eine Aussichtsplattform mit Bänken. Aber die Renaturierung ist nicht in erster Linie für den Menschen gedacht, sondern für die Tiere und Pflanzen. Vor allem für Kleintiere wie Krebse und Larven, die in dem Flachlandbach wieder ein neues Zuhause finden können. Allerdings erst, wenn die Fließgeschwindigkeit verringert wird, wie es die Pläne zur Renaturierung vorsehen. Aus diesem Grund werden Sandbänke und Schlamm-Inseln als Hindernisse gebaut. Dann können auch Fische künftig dort wieder laichen. Die Biologische Station Haus Bürgel geht davon aus, dass rund 20 Fischarten zurück in den Altrhein kommen und 23 Libellenarten. Sie rechnet mit 50 verschiedenen Brutvögeln im Naturschutzgebiet, darunter der Wachtelkönig, die Rohrammer und der Teichrohrsänger.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort