Urdenbach Eine-Welt-Laden feiert 30-jähriges Bestehen

Urdenbach · Ungewohnte Klänge hallen am Samstagmorgen durch Urdenbach: afrikanische Trommeln. Ecke Tübinger Straße/ Urdenbacher Dorfstraße stehen zahlreiche Schaulustige, die zum mitreißenden Rhythmus der Gruppe "Tahougan" klatschen und wippen. Das musikalische "Ambiente" passt zum Ereignis, dem 30-jährigen Bestehen des Eine-Welt-Ladens direkt gegenüber. Das Ladenlokal, das seine Fläche mit der katholischen Bibliothek teilt, quillt geradezu über vor Gästen.

Alles begann einmal mit fair gehandeltem Nicaragua-Kaffee und einigen kunstgewerblichen Artikeln. "Vor dreißig Jahren waren wir Exoten und Vorreiter, da gab es keine Fair-Traide-Produkte im Supermarkt", erinnert Christoph Arth an andere Zeiten. Obwohl sich der Trend geändert habe, könne der gemeinnützige Verein als Betreiber des Eine-Welt Ladens auf seine Stammkunden zählen. Auf Sabine Becker-Stils etwa, die heute dabei ist und regelmäßig hier einkauft. "Die Ware ist qualitativ erstklassig und ich hab ein gutes Gefühl dabei", sagt die Urdenbacherin. "Inzwischen bieten wir vielfältigste Lebensmittel an, auch Ausgefallenes wie gesalzene Schokolade", sagt Ehrenamtlerin Bärbel Hannecke. Der Schwerpunkt habe sich jedoch verlagert vom Kunstgewerbe hin zu anspruchsvollen Gewürzen und exotischen Spezialitäten. Während die Gäste ihre Teller mit solchen und anderen Köstlichkeiten durch das Gedränge balancieren, demonstriert Shoba Settle mit gewandten Händen wie sich ein Tuch in einen indischen Sahri verwandeln lässt. Nadja Müller lässt sich gerne einwickeln. "Gar nicht so schwer wie ich dachte", meint sie und schaut auf den edlen Stoff mit Gold-Ornamenten. Für Kinder gibt es ein Malangebot und ein Ratespiel. "Kichererbsen nennt man: Kinder, die dauernd lachen oder Erbsen, die zum Kichern gut schmecken", lautet eine der Fragen mit Lösungsangeboten. Am Nachmittag würdigt Monsignore Thomas Vollmer den Jahrestag mit einem Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche.

20 Ehrenamtliche halten zum Teil seit Jahrzehnten die Öffnungszeiten aufrecht und erweitern das Sortiment - von der Zitronenmarmelade bis hin zu Kokos-Mehl und Quinoa. Nicht zu vergessen der kunsthandwerkliche Zierrat. Der faire Handel, also die gerechte Entlohnung der Produzenten ist für die Vereinsmitglieder des Eine-Welt-Ladens ein erklärtes christliches Ziel. "Die Erlöse sind auch für gute Zwecke, zum Beispiel kommen sie Schulprojekten in Bolivien und Indien oder Erdbebenopfern in Haiti zugute", erklärt Bärbel Hannecke.

(bgw)
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